Rezension

Mord im Verlagswesen

Huldrychs Ende -

Huldrychs Ende
von Thomas Michael Glaw

Bewertet mit 5 Sternen

Abends wird noch groß auf Schloß Iringsburg gefeiert, morgens liegt der Gastgeber dann tot auf der Terasse. Hauptkommissar Lukaschonsky und seine Kollegin, Kommissarin Jana Vecera ermitteln in der Münchner Literaturszene, wobei, ermitteln tut eigentlich nur eine der Beiden, der Andere glänzt meistens mit Abwesenheit.

Thomas Michael Glaw legt mit seinem Buch eine herrlich schräge Krimisatiere vor, die sich nur so wegliest. Nicht nur das Cover des Buches ist direkt mal ein ganz besonderer Hingucker, sondern auch bei den Figuren hat sich der Autor ausgetobt. Auf oben angesprochener Party lernt der Leser einige von ihnen kennen und muss angesichts der Namensgebung schon schmunzeln. Amüsant wird es dann auch wenn Hauptkommissar Louis Lukaschonsky die Szene betritt, stilecht im schmuddeligen Trenchcoat und in Begleitung seines absolut unerzogenen Dackels Waldemar. Ähnlichkeiten zu einer sehr erfolgreichen Fernsehserie sind hier wahrscheinlich beabsichtigt, obwohl sie sich tatsächlich nur auf die Äußerlichkeiten beschränken und nicht auf die Ermittlungsarbeit. Diese führen ins Milieu des deutschen Buchhandels und nimmt die zustände hier gewitzt unter die Lupe. 

Im Grunde ist das Buch eine klassische Kriminalstory, etwas überspitzt, herrlich skuril und mit einem leichten Augenzwinkern. Ich mag sowas immer mal sehr gern, wenn es nicht ins Lächerliche abdriftet und das ist hier gar nicht der Fall. Natürlich muss man das mögen. Fans von etwas unkonventionellen Krimis, wie etwa auch bei Agatha Raisin, oder Inspector Barnaby, aber auch des Weimarer Tatorts werden sich hier gut unterhalten fühlen. Gern mehr davon.