Rezension

Schockierend, erschreckend und fesselnd

Das weiße Gold des Amazonas -

Das weiße Gold des Amazonas
von Mirjam Kul

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem historischen Roman begibt sich der Leser in das Amazonasgebiet der Jahre 1876 bis 1896. Hier lebt Taya in einem Sklavenlager. Es gehört zu den Plantagen des Kautschukbarons Heinrich Lorenz, einem eingefleischten Preußen, Tyrannen und skrupellosen Sklaventreiber. Taya gehört zu den Indigenen, deren männliche Familienmitglieder auf den Plantagen geschunden und ausgebeutet werden. Sie begegnet Paul, dem Adoptivsohn von Heinrich Lorenz. Zwischen beiden entwickeln sich Gefühle, die nicht sein dürfen und keine Zukunft haben können.

Die Autorin beschreibt in diesem historischen Roman, wie sich die Plantagenbesitzer in der Kautschuk-Epoche auf Kosten der versklavten indigenen Ureinwohner des Regenwaldes eine goldene Nase verdienten. Denn der Kautschuk war auf der ganzen Welt begehrt und die Ausbeute an den Bäumen dagegen relativ gering. Und so wurden die Eingeborenen innerhalb von Jahrzehnten durch die Weißen dermaßen dezimiert, dass nur noch einige Stämme überleben konnten.

Mirjam Kul hat hier ein sehr bewegendes, fesselndes aber auch schockierendes Buch geschrieben, das historisch akribisch recherchiert wurde. Das Schicksal der Protagonisten ist sehr gut nachvollziehbar und erweckt immer wieder eine Gänsehaut. Die Wendungen der Geschichte sind nicht vorhersehbar, wodurch die Spannung stetig steigt. Einmal mit dem Lesen angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mit einem flüssigen Schreibstil führt die Autorin durch diese Lektüre. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.