Rezension

Ein überhebliches Mathe-Genie zum Schmunzeln

Pi mal Daumen -

Pi mal Daumen
von Alina Bronsky

Bewertet mit 4 Sternen

Bei dem Cover könnte man meinen, es geht um Moni Kosinsky. Eine Frau über Fünfzig, die aus einfach Verhältnissen stammt und die sich ihren Traum von einem Mathe-Studium erfüllt, obwohl es ihr niemand zutraut. Tatsächlich wird der der Roman konsequent aus der Perspektive des hochbegabten Oscar erzählt. Der erst Sechszehnjährige ist ein überhebliches Genie. Im menschlichen Miteinander erweist sich Oscar als schwierig. Er ist zunächst abweisend und wirkt arrogant, weil er sich den meisten Menschen intellektuell überlegen fühlt. Moni lässt das unbeeindruckt und im Verlauf des Romans entwickelt sich eine interessante Freundschaft, bei der Oscar über sich hinaus wächst und sogar für seine Freundin lügt. Diese Entwicklung fand ich gut dargestellt, denn Oscar sie Moni als eine Art Forschungsgegenstand. Mir haben besonders die vielen Monologe von „dem Kleinen“ gefallen. Tatsächlich gibt es überraschend wenig Dialoge und so erhält man viele Eindrücke davon, wie Oscar die Welt sieht und auch vom Uni-Leben. Manchmal hätte ich mir aber auch die Sichtweise von Moni gewünscht, denn sicher liegt Oscar bei seinen Annahmen auch daneben. Der Schreibstil war angenehm flüssig und diese kleine Geschichte hat mich gut unterhalten. 

Insgesamt eine humorvolle Hommage an die Mathematik und Einsichten eines Hochbegabten. Lesenswert!