Rezension

Ein Ex-Soldat, eine alleinerziehende Mutter und ihr trauriges Drama

Alles, was ich geben kann – The Last Letter -

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
von Rebecca Yarros

Bewertet mit 3 Sternen

Soldat Beckett schöpft während seiner Einsätze Hoffnung aus Ellas Briefen und für beide ist es mehr als eine Brieffreundschaft. Als plötzlich Becketts bester Freund und Ellas Bruder Ryan stirbt, will Beckett sich um Ella kümmern, doch er kann ihr nicht verraten, wer er wirklich ist.

In der Inhaltsbeschreibung geht es darum, dass Beckett Ella verschweigt, dass er ihr Brieffreund ist und das ist tatsächlich auch ein großer Konfliktpunkt, weil er sich aufgrund dieser Lüge sehr zurückhält und immer ein schlechtes Gewissen hat. Becketts Begründung fand ich aber nicht ganz überzeugend. Ich konnte allerdings schon verstehen, dass Ella nach ihren bisherigen Erfahrungen nicht so schnell vertrauen kann und Beckett auf Abstand hält, um nicht wieder enttäuscht zu werden.

Dafür ist in der Inhaltsangabe aber gar keine Rede von Ellas Zwillingen Maisie und Colt, dabei sind sie meiner Meinung nach das größte Thema im Buch. Schon nach ein paar Seiten erfährt man, dass die sechsjährige Maisie eine tödliche Krankheit hat und ihre Chancen nicht besonders gut stehen. Natürlich nimmt das viel Platz im Buch ein: Ellas Trauer und ihr Kampf um Maisies Überleben, wie die Behandlung finanziert wird und wie sie dabei manchmal unabsichtlich ihren Sohn Colt vernachlässigt. Und auch Beckett schließt die beiden Kinder sofort ins Herz, unabhängig von seinen Gefühlen für Ella.

Zum Ende hin gab es dann noch eine unerwartete Wendung, die mich gestört hat. Letztendlich sind alle Geschehnisse im Buch die Entscheidungen der Autorin und diese Entwicklung fand ich einfach nur überflüssig. Es hat das Buch dramatischer gemacht, aber nicht besser. Unschön fand ich dann auch die Reaktion der Protagonisten und welche Schlüsse sie daraus gezogen haben, denn man ließ es schon so klingen, als wäre das Alles nötig gewesen, damit am Ende alles so aufgeht. Das hat mir das traurige und ziemlich dramatische Buch dann schon ruiniert, als ich gerade ganz zufrieden mit dem Lauf der Dinge war. Ich finde Überraschungen nicht schön, wenn es um des Dramas willen passiert und so wenig zur eigentlichen Geschichte beiträgt.

Ich fand die Liebesgeschichte zwischen dem Ex-Soldaten und der alleinerziehenden Mutter eigentlich ganz schön und besonders Becketts Beziehung zu den Kindern fand ich auch wirklich süß. Aber es gab schon einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben.