Rezension

Shalom Israel

Das Tor nach Zion -

Das Tor nach Zion
von Bodie Thoene

Ein spannender Abschluss einer nach wie vor aktuellen Buchreihe.Lesenswert!

Wir befinden uns in Jerusalem im April 1948. Das Land Israel steht kurz vor seiner Staatsgründung und viele Länder haben daran ganz unterschiedliche Interessen. Sie wollen Palästina nach dem Abzug der Briten unter sich aufteilen, wobei alle diese länderspezifischen Protagonisten rein egoistische Ziele für sich haben, etwas, das sich bis heute durchzieht. Niemand will bis heute den Juden ihr Land zugestehen, deren Wurzel in früher biblischer Zeit gegründet ist.

Die damaligen Staatsführer David Ben-Gurion und Golda Meir bemühen sich unter äußerstem Einsatz und fast bis zum Ende ihrer Kräfte um eine diplomatische Lösung. Bei der arabischen Liga möchte jeder für sich das fetteste Stück vom Kuchen Israels abhaben, die fanatischen Palästinenser sind für sie eher ein lästiger Blinddarm, den man eine Weile mitschleift um ihn dann zu entfernen. Deren Leiter Haj Amin versucht geschickt zu lavieren um nicht in Ungnade zu fallen. Die Präsidenten Amerikas und Russlands haben ihren ganz eigenen Konflikt und für sie ist Israel nichts weiter als ein Spielball eigener Machtinteressen und die Rolle Großbritanniens wirkt blass und beschämend. Für die UNO ist der Standort Jerusalem auch aus ganz eigenen Gründen wichtig, es interessiert sie nicht, dass auf beiden Seiten Menschen weiter sinnlos sterben. Der große Krieg hat nichts positives an den Herzen der Menschen verändert, was jeder heute wieder sehr eindrücklich beobachten kann.

Doch kommen wir zu unseren vertrauten Protagonisten der Geschichte. David und Ellie sind noch immer auf geheimer Mission in Europa unterwegs und haben ihre Aufgabe erfüllt, jedoch ziehen sie auf ihrer Flucht eine breite Spur, die außer zwielichtigen Reportern auch noch andere Menschen auf den Plan bringt und der Mossad überlegt, wie er den Schaden so gering wie möglich halten kann. Nicht gerade ungefährlich für David und Ellie. Wer ist Freund und wer Feind, werden sie dieses sich anbahnende Inferno überleben?

Rachel und Moshe haben in der eingeschlossenen Altstadt ganz andere Probleme. Sie halten fest an Jeshua, der Einzige, der Israel und der Welt wirklich Frieden bringen kann und stehen vor fast unüberwindlichen Hindernissen. Beide finden eine junge Araberin, die Opfer von jüdischen Extremisten waren, diese Spezies gibt es auf beiden Seiten, und sie stellen fest, dass die größten Hürden in den eigenen Herzen sind. Die Entwicklung Rachels finde ich am eindrücklichsten, denn sie überwindet den alten Hass mit Jesu Liebe und Vergebung und ist ein ganz wunderbares Zeugnis, wie Feindesliebe wirklich lebendig wird und die Herzen berührt. Moshe, der nach wie vor in der Haganah aktiv ist, muss sich einigen inneren Schatten stellen. Derweil nimmt die Geschichte ihren Lauf....

Bodie Thoene ist mal wieder ganz hervorragend gelungen, historisch weltpolitisches Geschehen spannend und gut recherchiert darzustellen und dabei die Entwicklung der Protagonisten emphatisch, sensibel und authentisch zu schildern. Ich war wieder völlig in der Lektüre verschwunden, die 1948 kurz vor der Staatsgründung Israels endet, einen Ausblick auf 1967 im Epilog gibt und wenn der Leser auf das aktuelle Geschehen in Israel und Palästina schaut, kann er nicht anders als dafür zu beten, dass die Menschen auf beiden Seiten Jeschua erkennen und annehmen. Ein gelungener Abschluss einer nach wie vor aktuellen Reihe, die ich jedem empfehle zu lesen.