Rezension

Eine wunderbare Hommage an Miss Marple und ihre Schöpferin!

Miss Marple -

Miss Marple
von Agatha Christie

Bewertet mit 5 Sternen

Die spannenden Kurz-Krimis hauchen der Seele der genialen alten Dame neues Leben ein. Sie beschwören Nostalgie herauf und sind zugleich modern!

Die scharfsinnige Rentnerin aus dem idyllischen Dorf St. Mary Mead kehrt nach langer literarischer Abwesenheit zurück, um kniffeligen Verbrechen auf den Grund zu gehen: in malerischen englischen Orten wie Oxford, Im Nordosten Amerikas - in Manhattan sowie am Cape Cod, in Hongkong, an der Amalfiküste und natürlich in ihrem Heimatdorf.

Die einfallsreichen Short Stories bieten atmosphärische Settings, eigentümliche Charaktere, interessante, komplizierte zwischenmenschliche Beziehungen, rätselhafte Morde, raffinierte Vorhaben, geistreiche Beobachtungen, gesellschaftskritische Elemente, gewitzten britischen (schwarzen) Humor, Abgründe der menschlichen Natur, und sind doch irgendwie Cosy Crime, typisch Agatha Christie eben!

Den Autorinnen gelingt es, das, was die legendären Miss Marple-Krimis ausmacht, wiederaufleben zu lassen, und gleichzeitig ihren eigenen Stil einzubringen – wobei die individuelle Handschrift mal mehr, mal weniger zum Tragen kommt.

Die Short Stories von Lucy Foley (Das Böse in kleinen Ortschaften), Ruth Ware (Miss Marples Weihnachten), Naomi Alderman (Ein aufgeschlossener Geist), Dreda Say Mitchell (Eine tödliche Hochzeit), Karen M. McManus (Diese Sorte Mensch) und Leigh Bardugo (Das Verschwinden) haben mir am besten gefallen. Die Verbrechen bzw. die Auflösungen In einigen Geschichten fand ich nicht hundertprozentig überzeugend, aber lesenswert sind alle zwölf!

Einige der Autorinnen kannte ich noch nicht, weshalb ich es toll fand, dass es am Ende des Buches Vitas zu jeder gibt. Ein paar der mir bisher unbekannten Schriftstellerinnen haben mein Interesse geweckt, sodass ich mir ihre Bücher genauer ansehen werde!