Rezension

Zwischen den Ikatis

Vry -

Vry
von Lois M. Heitkamp

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

„Es muss nicht so kommen, wie es in den Sternen geschrieben steht, man muss nur den Willen haben, sie um­zu­schrei­ben.“

Schon seit mehreren hundert Jahren sind die Gestaltwandler in sechs Ikatis auf­ge­teilt. Faith ist eine von ihnen. Mit sieb­zehn Jahren wird sie, wie alle anderen, in eines der Ikatis ein­ge­teilt. In ihrer neuen Heimat lernt sie Freunde kennen. Viel­leicht sogar die Liebe ihres Lebens. Alles scheint per­fekt zu sein. Doch etwas Dunkles zieht auf. Und nur Faith scheint in der Lage es auf­zu­halten. Hat sie die Kraft dazu?

 

Rezension:

Wie beinahe alle in ihrer Welt hat Faith ihre gesamte Kind­heit und Jugend in der Aus­bil­dungs­stätte in der Haupt­stadt ver­bracht. Jetzt ist sie 17, und damit ist es Zeit für die Prü­fung. Erst­mals wird ihre Ge­stalt­wand­lung aus­ge­löst, so­dass sich zeigt, in welches Tier sie sich ver­wan­deln kann und in welches Ikati sie somit ge­hört, wo sie somit den Rest ihres Lebens leben wird. Wie sich heraus­stellt, ist Faith eine Vry, einer der sel­tenen Men­schen, die sich in alle 6 Tiere ver­wan­deln können.

Lois M. Heitkamp begibt sich in ihrem Mehrteiler in eine Welt, in der es nur Ge­stalt­wandler gibt. Jeder Mensch hier kann sich in eines von 6 Tieren ver­wandelt, zu dessen Ikati er für den Rest seines Lebens ge­hört. ‚Normale‘ Men­schen scheint es in dieser Welt nicht zu geben. Dass sich bei der Prota­gonis­tin heraus­stellt, dass sie in ihrer Welt etwas Be­son­deres ist, stellt im Fan­tasy-Genre natür­lich keine Über­ra­schung dar. Die Hand­lung dieses Bandes befasst sich haupt­säch­lich damit, Faiths Weg in ihre neue Um­ge­bung mit­zu­ver­folgen und dabei als Leser in die Politik ihrer Welt ein­ge­führt zu werden. Auch Roman­tik-Aspekte, sprich: Faiths große Liebe, spielen eine relativ um­fang­reiche Rolle. Bevor es am Ende zu einer über­raschen­den bis schockie­renden Wende kommt, stellt sich heraus, dass die Prota­gonis­tin eine wichtige Rolle für den Fort­be­stand ihres Volkes spielen wird. Das ist im Genre zwar nicht ganz außer­ge­wöhnlich, doch kann die Ge­schichte durch­aus über­zeugen. Der Welten­bau ist recht un­ge­wöhn­lich, gibt es in dieser Welt doch auch moderne Technik. Leider sind der Autorin aller­dings ein paar Logik­fehler unter­laufen, die sich wohl auch in den Fort­set­zungen nicht so ein­fach be­heben lassen. Bei­spiels­weise stellt sich un­ab­hängig von der Ikati-Zu­ge­hörig­keit der Eltern erst zur Prü­fung heraus, welches Tier ein Mensch werden kann. Später erfährt der Leser aller­dings, dass die Kinder der An­führer inner­halb des Ikatis aus­ge­bildet werden. Hier scheint also klar zu sein, dass sie das Tier ihrer Eltern geerbt haben. Trotz solcher kleinen Schwach­punkte weckt das Buch aber das Interesse am weiteren Ver­lauf des Ge­schehens.

Die Autorin lässt ihre Protagonistin Faith und den Co-Protagonisten Try wechsel­weise als Ich-Erzähler agieren.

 

Fazit:

Trotz kleinerer Logikschwächen kann die ungewöhnliche Hand­lungs­welt dieser Fan­tasy-Ge­schichte das Interesse des Lesers wecken.

 

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