Rezension

Der erste Fall des brillianten wie exzentrischen Meisterdetektivs kunstvoll und bildgewaltig in Szene gesetzt.

Sherlock Holmes: Eine Studie in Scharlachrot -

Sherlock Holmes: Eine Studie in Scharlachrot
von Arthur Conan Doyle

Bewertet mit 5 Sternen

Der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft und beeindruckenden Detektivlaufbahn.

Inhalt:

London im Jahr 1878: Dr. John Watson kehrt als Verwundeter aus dem Afghanistan-Krieg zurück.

Auf der Suche nach einer neuen Bleibe gerät er über einen Freund an einen gewissen Sherlock Holmes und gründet kurzerhand mit diesem eine Wohngemeinschaft in der Baker Street 221b.

Von den phänomenalen Kombinationsfähigkeiten seines neuen Mitbewohners fasziniert begleitet Dr. Watson den Detektiv Sherlock Holmes - den sogar Scotland Yard um Rat fragt - zu den Ermittlungen im Fall der Studie in Scharlachrot.

 

Mein Eindruck:

Der erste Roman rund um den brillianten wie exzentrischen Meisterdetektiv Sherlock Holmes wird durch die Zeichnungen von Vincent Mallié atmosphärisch und eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Das große Buchformat bietet einen entsprechenden Raum.

Von Vignetten zum Kapitelanfang über halbseitige schwarzweiß Zeichnungen bis hin zur ganzseitigen, farbenfrohen und detailverliebten Illustration unterstreichen all diese Bilder das Kennenlernen und die ersten Ermittlungen des berühmten Duos perfekt.

Die Mimik - auf wenige Striche reduziert - ist aussagekräftig und man erkennt typische Merkmale sowohl bei Dr. John Watson wie auch bei Sherlock Holmes wieder. Wenngleich die markante, schmale falkenhafte Nase des Meisterdetektivs nicht sehr ausgeprägt ist.

Neben den liebevoll angelegten Protagonisten werden auch die Schauplätze eindrucksvoll inszeniert. Die jeweilige Stimmung spiegelt sich in der Farbauswahl wider. Hierzu bilden die schwarz-weiß Zeichnungen einen interessanten Kontrast.

Da für diesen illustrierten Roman der allererste Fall (und das Kennenlernen) gewählt wurde, kann ich das Buch nicht nur Sherlock-Fans, sondern auch Neulingen und Fans der klassischen Kriminalalliteratur ans Herz legen.

Die beiden (optisch wie charakterlich) unterschiedlichen Persönlichkeiten bilden einen spannenden Kontrast: Intellekt trifft auf Genialität, Humor und Einfühlungsvermögen auf Verständnislosigkeit und Rationalität. Und doch stimmt bei den beiden von Anfang an die Chemie ... oder es obsiegt die Neugier ;-)

Die Ermittlungen führen die beiden an Elendsorte von London und zeigt in einem zweiten Teil die Vorgeschichte in einer Mormonengemeinde in Utah und zugleich das Motiv für die Morde auf.

Es ist faszinierend mitzuverfolgen, welche Entwicklungen die Freundschaft zwischen Holmes und Watson bereits innerhalb der ersten Geschichte durchlaufen.

Zudem wachsen sie zu einem Ermittler-Duo, das Lesende und Scotland Yard zum Staunen bringt.

Eine Leseempfehlung an alle Liebhaber von (klassischer) Kriminalalliteratur!

 

Fun Facts:

1. "Eine Studie in Scharlachrot" ist der erste von insgesamt nur vier Romanen über Sherlock Holmes.

Alle weiteren Fälle des Meisterdetektivs veröffentlichte Sir Arthur Conan Doyle als Kurzgeschichten, insgesamt über fünfzig Stück.

2. "Ein Fall von Pink" - die erste Folge der BBC-Serie Sherlock aus dem Jahr 2010 - beruht auf dem Roman. Insbesondere das erste Aufeinandertreffen ist hier eindrucksvoll geschildert.

 

Weiterer Lesetipp:

Im Splitter Verlag wurde zudem eine Geschichtensammlung mit dem Gentleman-Gauner Arsène Lupin in der Hauptrolle (und in einer Episode mit Herlock Sholmes als Nebendarsteller) veröffentlicht.

Auch hierbei handelt es sich um eine von Vincent Mallié illustrierte Ausgabe.

 

Fazit:

Sherlock Holmes' erste Begegnung mit Dr. John Watson.

Spannende Detektivstory mit atmosphärischen Zeichnungen von Vincent Mallié.

 

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Rezensierte Ausgabe: "Sherlock Holmes: Eine Studie in Scharlachrot" 

illustrierter Roman aus dem Jahr 2023, Splitter Verlag