Rezension

Zu weit weg von dieser Welt

Die Unmöglichkeit des Lebens -

Die Unmöglichkeit des Lebens
von Matt Haig

Bewertet mit 3 Sternen

Mit der „Mitternachtsbibliothek“ hat der britische Autor Matt Haig den Sprung auf den deutschen Büchermarkt geschickt. In Großbritannien schon länger bekannt und mit mehreren veröffentlichen Büchern, hat er dort bereits seine große Fangemeinde, welche seine philosophischen und Tiefgründigen Bücher zu schätzen wissen.

Bei uns ist der Autor mit der Mitternachtsbibliothek bekannt geworden und die Messlatte daher sehr hoch. Auch ich die ihn über dieses Buch als Autor kennen lernen durfte, hatte hohe Erwartungen.

Leider waren diese dann doch etwas zu hoch gewesen.

Der Klappentext verrät direkt, dass sich die Geschichte stark mit der Selbstfindung beschäftigt und dem eigenen Sinn des Lebens. So hat man Grace sofort als sehr liebenswürdige Persönlichkeit kennen gelernt. Einfach schon bei der Tatsache das die 72-Jährige sich sofort dran setzt, einen Brief an ihren ehemaligen Matheschüler zu schreiben, welcher zurzeit viele Krisen und Selbstzweifel durchlebt.

Wir erfahren direkt wie einsam die gute Frau in den letzten Jahren gewesen ist, seitdem Sie ihren Mann und ihren Sohn verloren hat. Die Ängste, dass Vermissen und die Abschottung haben ihr nicht gutgetan. So ist die Reise nach Ibiza mehr Abenteuer als man es sich erstmal vorstellen kann.

So nimmt sie auf der Insel das kleine, weiße und unscheinbare Häuschen in Augenschein, mit nichts in der Nähe. Ob Einkauf oder was erleben, sie muss dafür ins Auto steigen. In das Auto von ihrer guten ehemaligen Kollegin Christina sitzend, erkundigt sie die Insel und die Bewohner. Denn Sie hat eine Nachricht von Christina und niemand kann ihr so wirklich sagen, wie die Freundin gestorben ist.

Aber ist sie denn wirklich tot? Der Einstieg in das Buch war echt gut gelungen und man konnte sich schnell mit Grace anfreunden. Die Schnitzeljagd auf der Insel, welche ihr die Wahrheit näherbringen sollte, war bis zu dem Zeitpunkt gut, wo der fantastische Teil kam.

Leider, wirklich leider, hat der Autor an dieser Stelle eine Idee ins Buch gebracht, welche die Geschichte in ein Fantasy-Esoterik-Drama bringt. Ohne zu viel zu spoilern, wäre es wie in einem ernsthaften Roman eine Person von jetzt auf gleich, diese fliegen zu lassen.

Nun nehmen neben dem Kampf um die Insel, dem verhindern des Baus von gewissen Gebäuden, dem kennenlernen wichtiger Personen, die ständige esoterisch-fantastischen Teile, schon sehr zu. Ich liebe Fantasy und ich mochte die philosophischen Fragen der Mitternachtsbibliothek, aber hier ist es mir zu viel Akte X auf LSD.

Ich denke, da es mein drittes Buch es Autors ist, dass ich an dieser Stelle dem Autor nicht mehr folgen werde. Ich finde das Ende vom Buch war dann rund für seine Verhältnisse, aber für mich auch ein sauberer Schnitt ohne Wiederkehr.