Rezension

Kurz vor Kriegsende

Und später für immer -

Und später für immer
von Volker Jarck

Bewertet mit 5 Sternen

1945. Kurz vor Kriegsende. Die lahmen Kriegsparolen glaubt kaum noch jemand. Und der grosse, vom Führer immer wieder angepriesene Endsieg - er rückt in weite Ferne. Ins schier Unereichbare. So sind auch Feldwebel Johann Meinert und drei seiner Kameraden kriegsmüde. Zu viel gesehen. Zu viel erlebt. Sie sind nahe der Heimat stationiert, im Fliegerhorst Stade. Desertieren und sich irgendwie zur Familie durchzuschlafen. Überleben. Das ist die Devise.

Johann findet Zuflucht bei seiner Tante und seinem Onkel. Auf dem Dachboden der Scheune. Jederzeit können die Feldjäger kommen. Ihn entdecken. Doch es entdeckt ihn das 16jährige Nachbarsmädchen. Frieda Clausen. Verrät sie Johann oder wird sie es schaffen, sein Geheimnis zu bewahren.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, sachlich, nüchtern. Der Roman ist eher im Stil eines Berichts geschrieben. Zu den Charakteren bekommt der Leser keinen Draht. Aber das "wollen" sie auch gar nicht. Man muss sie nicht verstehen. Denn kann sich jemand, der sowas wie Johann Meinert nicht erlebt hat, dieses auch nur im Ansatz verstehen.

"Und später für immer" von Volker Jarck ist entstanden nach den Tagebuchaufzeichnungen seines Grossvaters. Der Roman besticht nicht durch seine actiongeladene Geschichte oder seine Erzählung vom Krieg etc. Es sind eher die leisen (Unter)Töne, die diesen Roman so lesenswert machen. Für mich ein wirklich grossartiges Buch, dass ich sehr gern empfehle!!