Rezension

Für Zwischendurch okay

Der Fremde im Haus -

Der Fremde im Haus
von Mike Chick

Bewertet mit 3 Sternen

„Der Fremde im Haus” war mein erstes Buch von Mike Chick. Sowohl das Cover als auch der Klappentext haben bei mir große Erwartungen geweckt und auf eine spannende Geschichte hoffen lassen. Leider konnte das Buch mich am Ende nicht vollständig überzeugen. Aber worum geht es?

Als Lorenz Hahn nach einem langen Tag als Taxifahrer spät abends nach Hause kommt, erwartet ihn der Albtraum: Ein maskierter Mann hat seine Frau, seine Tochter und seinen Sohn gefesselt und geknebelt. Der Fremde gibt Lorenz eine grausame Aufgabe: Er muss innerhalb von 24 Stunden herausfinden, wer sich unter der Maske verbirgt, sonst wird seine Familie nicht überleben. Doch Lorenz hat vor zwei Jahren einen schweren Unfall erlitten, bei dem er sein Gedächtnis verloren hat. Deshalb kann er sich kaum an die Zeit davor erinnern und hat keine Ahnung, warum jemand es auf seine Familie abgesehen haben könnte. Nun bleiben ihm 24 Stunden, um sich zu erinnern. Wird er es schaffen, oder wird er seine Familie für immer verlieren?

Der Klappentext klang für mich nach dem perfekten Thriller. Eine spannende 24-Stunden-Jagd nach Erinnerungen, bei der man mit Lorenz mitfiebert und die Seiten nur so dahinfliegen. Das habe ich zumindest erwartet. Leider gab es einige Schwächen, die mir das Leseerlebnis getrübt haben. Zum einen fand ich den Hauptcharakter Lorenz sehr unsympathisch. Seine Handlungen erschienen mir oft merkwürdig und ich konnte mich bis zum Ende nicht wirklich in ihn hineinversetzen, was es mir schwer gemacht hat, mit ihm mitzufiebern. Auch der Schreibstil war nicht ganz nach meinem Geschmack. Der Autor versuchte zwar, Spannung zu erzeugen, aber das wirkte auf mich oft übertrieben und unnötig, weil viele Dinge ohnehin klar waren und nicht noch mehrfach betont werden mussten.

Das Buch zog sich für mich an manchen Stellen sehr in die Länge, und ich denke, einige Passagen hätten gut gekürzt werden können. Auch das Ende hat mich nicht wirklich überzeugt. Wahrscheinlich hatte ich einfach zu hohe Erwartungen und wurde deshalb etwas enttäuscht. Die Grundidee der Geschichte fand ich jedoch sehr spannend, und wäre der Protagonist sympathischer gewesen, hätte mir das Buch wahrscheinlich viel besser gefallen. Natürlich wollte ich auch unbedingt wissen, wer der Maskierte ist und warum er es ausgerechnet auf Lorenz' Familie abgesehen hat.

Insgesamt war es für mich kein herausragender Thriller, aber für zwischendurch ganz okay. Einige Szenen sind sehr brutal beschrieben, was zartbesaitete Leser vielleicht wissen sollten, bevor sie zum Buch greifen.