Rezension

Grandioses düsteres Fantasywerk

Zur finstersten Stunde -

Zur finstersten Stunde
von Meike Piechota

Bewertet mit 5 Sternen

Undurchsichtig, düster, phänomenal

Klappentext:

»Herzlich willkommen im Gewölbe des Prätoriums! Herrschaftsgebiet des Princeps Noir! Meister der dunklen Magie. Sei willkommen in den Reihen seiner Studenten. Willkommen in einem Leben aus Luxus, Schmerz und Blut. New London ist in Aufruhr. Seit Kurzem schwelen die Forderungen der Bewegung nach Gleichberechtigung für magisch Unbegabte in den Straßen der Stadt. In diesen unruhigen Zeiten müssen Detective Gail McAlistor, Constable Benedikt van Dijk und Lady Fleur de la Croix einen Mörder jagen. Einen Mörder, der das Chaos auf den Straßen zu nutzen weiß. Einen Mörder, der auch vor schwarzer Magie keinen Halt macht.«

 

Das Leben von Fleur de la Croix, einer Schülerin des dunklen Meisters Princeps Noir, ist gezeichnet von Entbehrungen und Schmerzen. Dies hat sie zu einer beeindruckenden und starken Frau werden lassen - zuweilen wirkt sie auch etwas beängstigend. Fleur hat hart dafür gearbeitet, um da zu stehen, wo sie jetzt ist. Sie arbeitet eng zusammen mit Constable Benedikt van Dijk, einem Wassermagier und Detective Gail McAlistor, einem erfahrenen Ermittler aus New London, um einen mysteriösen Mordfall zu lösen. Benedikt van Dijk ist ein Magier und ein Polizist, der überzeugt von dem aktuell geltenden System ist, welches er mit allen Mitteln zu beschützen versucht. Gail McAlistor ist ein eher verschlossener Zeitgenosse. Etwas mürrisch, ziemlich direkt und überraschend effizient. Alle drei Protagonisten haben mich umgehend für sich eingenommen, aber Gail hat sich durch seine schroffe und irgendwie witzige Art sofort zu meinem Liebling entwickelt. Die Charaktere sind vielschichtig, eckig, kantig und sind unbequem. Und genau das macht sie authentisch und real. Sie verhalten sich ihren Erfahrungen und Charakterzügen entsprechend nachvollziehbar - auch wenn ich mich persönlich manches Mal anders entschieden hätte! Benedikt macht in meinen Augen eine bemerkenswerte Entwicklung durch, er hinterfragt seine Prinzipien und trifft notwendige Entscheidungen.
Das Setting im Prätorium ist beeindruckend, pompös und gleichzeitig auch einschüchternd. Die Umgebung ist bildhaft beschrieben, so dass ich mich innerhalb kürzester Zeit komplett in die Geschichte einfühlen konnte. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr gut verständlich, ich konnte mit den Protagonisten zusammen lachen, weinen, schockiert die Luft einsaugen und fluchen. Eine wunderbare Leseunterhaltung für Freunde der düsteren Fantasy-Geschichten! 5 von 5 Magiesteine.