Rezension

Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausführung die Kunst. (Marie von Eber-Eschenbach)

Die Bilder meines Vaters -

Die Bilder meines Vaters
von Astrid Goltz

Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausführung die Kunst. (Marie von Eber-Eschenbach)

Johann Heinrich Vogeler geb. 12. Dezember 1872, gest. 14. Juni 1942 war ein deutscher Maler, Grafiker, Architekt, Designer, Pädagoge, Schriftsteller und Sozialist. Der vielseitig begabte Künstler ist besonders durch seine Werke aus der Jugendstilzeit bekannt geworden. Er gehört zur ersten Generation der Künstlerkolonie Worpswede Worpswede ist eine Gemeinde im Landkreis Osterholz in Niedersachsen, an der Hamme nordöstlich von Bremen, mitten im Teufelsmoor gelegen Quelle Wikipedia. Diese Zeilen als Einleitung, in dem Buch „Bilder meines Vater“ beschreibt die Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin Astrid Gölz einen biografischen Familien- und Entwicklungsroman über das Leben Marie Luise Vogelers, Goldschmiedin, Künstlerin; 1901-1945, geboren in Worpswede, Deutschland, gestorben in Coyoacán, Mexiko. Marie Luise Vogeler genannt Mieke wuchs in einer Stätte der geistig-künstlerischen Begegnung auf, in einer paradiesischen Jugendstil-Idylle – einer besseren Welt? Ihr Vater hat sich freiwillig für den Kriegsdienst gemeldet und kam als ein anderer Mensch wieder. Leid, Krieg und Politik haben die Familie beeinflusst.

Ich habe den Eindruck das Marie Louise Vogeler nie richtig Glücklich geworden ist, ein Bruch mit dem Vater, die Mutter eine neue Liebe, ihre eigenen Ehe etwas kalt und schließlich ihre Krebserkrankung. Nazideutschland verlassen zu müssen und über Paris New York nach Mexiko zu fliehen ist ihr sehr schwergefallen. Auch scheint es nie genug Geld gegeben zu haben, Arm aber glücklich trifft hier irgendwie nicht zu, wer ist hier wirklich glücklich geworden? Da das Buch im Text wechselt zwischen verschiedenen Erzählungen fand ich es manchmal schwierig flüssig weiterlesen zu können. Ich hätte mir mehr Bilder gewünscht um eben noch tiefer in das Buch zu kommen. Aber das Internet konnte Abhilfe schaffen so dass ich für mich die Geschichte entwickeln konnte. Ich war auch persönlich schon in Worpswede, auch den Eindruck konnte ich mit einbringen. Das Cover gefällt mir sehr und auch die eher ungewöhnliche Form des Buches. Das Einbringen der plattdeutschen Sprache hat mir sehr gut gefallen, ich spreche und verstehe sie und habe sie lange nicht gelesen. Was ich persönlich nicht ganz so gut fand war die Erwähnung einer Fehlgeburt von Marie Louise und wie die Autorin im Anhang schreibt hat sie diese Form aufgegriffen, weil sie die Frage zur Mutterschaft mit einbringen wollte, kann man so schreiben finde ich aber sehr privat. Die Kinder und Beziehungen von Geschwistern und Freunden werden ja auch nur erwähnt und liefen so im Text mit ein. Ich habe mir während des Lesens die Frage gestellt, wie lange mag die Autorin für dieses Buch Recherche betrieben haben und wie lange hat es gedauert bis das Buch beendet war? Ich habe mich sehr gerne auf dieses Buch eingelassen und es gelesen, vielen Dank.