Rezension

Spannende Fantasy-Heist, mit überraschend viel Romance

Five Broken Blades -

Five Broken Blades
von Mai Corland

Five broken blades hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte spielt in einem asiatisch inspirierten Setting, und handelt von einer Gruppe zwielichtiger Charaktere, die alle eine Mission haben: Den Gottkönig des Reiches Yusan zu töten. Unsere Hauptfigurin sind die Diebin Aeri, die den geheimnisvollen Auftragsschläger Royo anheuert, das Giftmädchen Sora und ihr Aufpasser wieder Willen Tiyung, sowie Euyn, der verstoßene im Exil lebende Bruder des Kaisers und sein Ex-Lover Mikail, der Meisterspion. Alle haben ihre persönlichen Motive, dem Gottkönig Joon nach dem Tod zu trachten. Das schwierige an der Mission? Joon trägt eine Krone des ersten Drachenkönigs, die ihn quasi unsterblich macht - solange er diese Krone trägt, kann er nicht getötet werden.
Ich muss sagen, dass die Figuren mir richtig gut gefallen haben- besonders Sora fand ich total spannend. Sie ist die Gefangene eines Adeligen Fürsten, der sie als Kind zwang ein Giftmädchen zu sein, weshalb sie immun gegen Gifte ist.

Die Geschichte wird im schnellen Erzählrythmus erzählt, d.h. es kommt keine Langeweile auf. Die Kapitel werden abwechselnd aus den verschiedenen Blickwinkel der fünf Klingen erzählt (und eine sechste Perspektive kommt auch dazu). Ich war von Anfang an gefesselt von der Mission und der Dynamik im Buch und habe mich darauf gefreut, eine "Heist" zu lesen. Wer jetzt aber stark auf "found family" vibes hofft, hier muss ich sagen, sind sie bei mir nicht 100% aufgekommen, weil ich einfach nicht so recht wusste, wem ich vertrauen konnte und wer vielleicht andere Motive hatte, daher war es für mich eher ein Rätsel raten à la: Wer wird die anderen verraten? Bzw. wird es einen Verrat geben? Was aber auch total Spaß gemacht hat.
Das Ende verspricht auf jeden Fall auch den einen oder anderen Plottwist.

Insgesamt hat mir Five Broken Blades wirklich gut gefallen und ich konnte es zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Punktabzüge gibt es allerdings für das mangelnde Worldbuilding- hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Wissen sollte man auch, dass zwar die Mission und das Abenteuer im Fokus stehen, die Geschichte aber auch einen recht großen Anteil an Romantasy hat, der mich ehrlich gesagt etwas überrascht hat, da das Buch von der Aufmachung und vom Klappentext her gar nicht vermuten ließ, dass es sich hier um Romantasy handelte. An sich fand ich die Stories auch stimmig, allerdings gab es einige meiner Meinung nach unpassende Passagen, z.B. als die Meisterdiebin Aeri den Auftragsschläger Royo zu sich beruft und zugegebenermaßen nervös ist, da sie nicht weiß, ob er den Auftrag annehmen wird und dann total abgelenkt davon ist, dass sie ihn attraktiv und begehrenswert findet. Da muss ich sagen, musste ich ein wenig die Augen rollen. Bei anderen Charakteren, wie Euyn und Mikail hat mir die Dynamik allerdings gut gefallen, da wir schwanken zwischen: Was ist Mikails Ziel und wie gehen beide mit der ehemaligen Liebschaft um? Ob wirklich jeder Charakter eine Romance Storyline benötigt hätte weiß ich nicht, aber das wird sich ggf. in den Fortsetzungen zeigen.