Rezension

heile Kindheit

Kleine Monster -

Kleine Monster
von Jessica Lind

Der Roman beginnt mit einer unangenehmen Angelegenheit in der Schule, die Luca, aber vielmehr noch seine Eltern beschäftigt. Sofort ist Misstrauen gesät und vor allem Pia kann ihrem Sohn nicht mehr vertrauen, er steht von da an unter ständiger Beobachtung und Kontrolle. Mit der Zeit erfahren wir auch die Hintergründe, warum Pia so reagiert und was in ihrer Kindheit alles vorgefallen ist. Vom traurigen Unfalltod ihrer kleinen Schwester Linda, dem Kontaktabbruch zu ihrer Adoptivschwester und den strengen, familiären Vorgaben. Gewisse Situationen haben Pia so stark geprägt, dass sie selbst die gleichen Fehler wiederholt und nicht aus dem Schema herauskommt.

Zu Beginn des Romanes stand Luca im Mittelpunkt der Erzählung, aber mit der Zeit dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Pia, ihre Ängste, ihr Verhalten. Ob an den Vorwürfen in der Schule etwas dran war oder nicht, bleibt bis zum Schluss unklar, aber Luca ist von da an vorverurteilt und stigmatisiert. Das Verhalten seiner Mutter oder vielmehr das Fehlverhalten ihrerseits prägt die Mutter-Sohn-Beziehung maßgeblich. Wer hier als „Monster“ zu brachten ist, bleibt ebenfalls Interpretationssache. Am Ende bleibt vieles unausgesprochen und offen und auch inhaltlich ist es nicht leicht zu verdauen, der Roman beschäftig im Nachhinein noch.