Rezension

Gegen das Vergessen

Dichten gegen das Vergessen -

Dichten gegen das Vergessen
von Denise Buser

Bewertet mit 4 Sternen

Denise Buser, ihres Zeichens Autorin und Juristin, widmet sich in ihrem Buch zwölf Dichterinnen über eine Zeitspanne von Jahrtausenden hinweg. Sie beginnt mit Sappho, die um 630 v. Chr. auf der Insel Lesbos lebte. Sie gilt als eine der wichtigsten Lyrikerinnen im klassischen Altertum und wird von der Autorin quasi als Urmutter der Dichtkunst bezeichnet. Wir erfahren kurze Ausschnitte aus dem Leben und Wirken verschiedener Frauen, die sich über die Jahrhunderte hinweg der Dichtkunst, in verschiedenen Teilen der Welt, verschrieben hatten. Die meisten Namen haben mir leider nichts gesagt, aber ich kenne mich in diesem Bereich auch ehrlich geschrieben, nicht so gut aus. Vorgestellte werden u.a. Vittoria Colonna (1490/92 – 1547), Anna Louisa Karsch (1722 – 1791) Akiko Yosano (1878 – 1942) oder Lenore Kandel (1932 – 2009). Dadurch dass Denise Buser aus der Perspektive der jeweiligen Dichterin heraus erzählt, kommt man der Hauptperson sehr nahe und „fällt“ auch ein bisschen in die damalige Zeit zurück. In der Zeit „verschluckt“ war ich aber vor allem dann, wenn es Frau Buser gelang noch eine Fotografie der entsprechenden Lyrikerin, aufzutreiben.nMan erfährt viel Wissenswertes über die Zeit, in der die Damen gelebt haben und unter welch widrigen Umständen sie dennoch ihrer Leidenschaft nachgingen. Sie bewiesen so viel Mut. Mir war gar nicht bewusst, dass es so viele Frauen also eigentlich schon immer, Texte veröffentlicht haben. Nur weil man nie etwas davon hört, heißt es zum Glück nicht, dass es keine Lyrikerinnen gegeben hat. Umso wichtiger sind solche Bücher, die über das Leben und die Werke der Schriftstellerinnen berichten und auf sie aufmerksam machen.

Fazit:

Ein spannendes Werk, das uns Lyrikerinnen aus zwei Jahrtausenden näher bringt. Auf das sie nie vergessen werden!