Rezension

Gelungener Abschluss der Köchinnen-Trilogie

Süße Tage, bittere Stunden -

Süße Tage, bittere Stunden
von Petra Durst Benning

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Einstieg in diesen dritten Band der Köchinnen-Reihe fällt leicht, denn die Autorin gibt im Vorwort eine gute Zusammenfassung, so dass alles Wichtige aus den beiden vorherigen Bänden schnell wieder in Erinnerung kommt. So gesehen kann man also durchaus auch bei diesem Band einsteigen, ohne die Vorgeschichte zu kennen. Mehr Lesespaß hat man natürlich, wenn man die drei Bände der Reihe nach liest, denn dadurch erfährt man mehr über die verschiedenen Charaktere und über das, was sich zwischenmenschlich in den vergangenen elf Jahren abgespielt hat. In erster Linie dreht sich auch diesmal die Handlung hauptsächlich um Fabienne. Sie hat ihren Traum vom eigenen Restaurant immer noch nicht aufgegeben, auch wenn sie zu Beginn des Buches auf der Obstfarm ihrer Schwiegereltern lebt und sich mit ihrer Familie dort wohl und heimisch fühlt. An langen Winterabenden kommt ihr dann eine zündende Idee, denn sie muss immer wieder feststellen, dass viele Frauen nicht kochen können, und da möchte Fabienne etwas tun. Obwohl es ihr gut geht und sie sich auf der Obstfarm wohlfühlt, zieht es sie in den Süden, in ihre alte Heimat. In Gruissan, einem kleinen Ort am Meer, ergibt sich die Gelegenheit, günstig ein Haus zu kaufen und ihr eigenes Restaurant zu eröffnen. Das macht sie glücklich, aber dann holen sie die Schatten der Vergangenheit ein. Es gibt eine unschöne Begegnung mit ihrem Sohn, der als kleines Kind entführt wurde und nach dem sie all die Jahre gesucht hat. Der junge Mann hat aber eine ganz andere Sicht der Dinge. Seine Ablehnung stürzt Fabienne in ein tiefes Loch, aber Yves ist immer verlässlich an ihrer Seite, egal was geschieht.

Es war wieder sehr spannend, in Fabiennes Welt einzutauchen. Sie und Yves sind zwei liebenswerte Charaktere, wenn auch Fabienne ein recht unruhiger Geist ist. Da ergänzt sich das Paar sehr gut, denn Yves ist der vernünftige und bedächtige Part. Auch wenn ihre Ehe nur auf dem Papier besteht und sie quasi nur Freunde sind, kommen sie sich, gerade durch die Probleme, die sie gemeinsam lösen müssen, wieder näher. Auch mit Stéphanie gibt es wieder einige Begegnungen. Sie hat sich überhaupt nicht verändert und ist nach wie vor eine sehr egoistische Person, die nur auf ihren Vorteil schaut und der die Gefühle der anderen Menschen ziemlich egal sind. Dabei merkt sie meist gar nicht, wie sie andere mit ihrem Verhalten verletzt.

Gut gefallen hat mir auch, dass wir ein paar Protagonisten aus der Jahrhundertwind-Trilogie hier wieder treffen. Solche übergreifenden Szenen finde ich immer äußerst interessant.

Einen sehr wichtigen und großen Part im Roman nimmt, wie könnte es bei einer Köchin auch anders sein, das Essen bzw. die Zubereitung von Speisen ein. Bei den appetitanregenden Beschreibungen ist mir häufig das Wasser im Mund zusammengelaufen. So kann ich nur empfehlen, den Roman und damit das Finale dieser schönen Trilogie bei einem Glas Wein zu genießen oder sich auch sonst die eine oder andere Gaumenfreude zu gönnen. Am besten mixt man sich den südfranzösischen Rosé-Cocktail, für den es hinten im Buch ein Rezept gibt. Neben diesem Cocktail findet man auch noch Rezepte für einen Eintopf, überbackene Austern und für die Zubereitung von Senf im Buch. Vor allem das Senfrezept interessiert mich sehr, und ich werde es ganz sicher ausprobieren.

Dieser dritte Band hat mir von allen dreien am besten gefallen, denn hier findet alles einen gelungenen Abschluss, und Fabiennes Geschichte wird perfekt abgerundet.