Rezension

Die undurchdringliche Mauer des Schweigens

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf -

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
von Eva Almstädt

Der dritte Teil der Nordsee-Krimis von Eva Almstädt ist in St. Peter Ording und auf einem Bauernhof auf Eiderstedt angesiedelt.

Fentje hat sich ihre Anwaltskanzlei auf dem Bauernhof ihrer Großeltern eingerichtet. Mit ihnen, ihrem Bruder Bendix und ihrer Nichte Sofia lebt und arbeitet sie dort und fühlt sich auch wohl.

Nur das Geschäft könnte besser anlaufen, auch nach zwei Jahren hat sie nur hin und wieder einen Fall zu bearbeiten und wenn, dann sind es meistens Verkehrssünder, die sie vertreten muss.

Da ruft eines Tages kurz vor Mitternacht ein Unbekannter bei ihr an, stellt sich als Sascha vor und gibt an, einen Anwalt zu brauchen, weil er offenbar kurz vorher jemanden umgebracht habe. Mehr passiert erst mal nicht und Fentje kann mit diesen Informationen auch nicht allzu viel anfangen. Doch am nächsten Tag werden in dem kleinen Ort Helenendeich zwei Tote in einem Haus gefunden. Zunächst scheint es sich um Totschlag und Suizid zu handeln, später stellt sich heraus, dass beide Männer ermordet wurden. Einer davon ist der besagte Sascha.

Auch der schon aus den zurückliegenden Bänden bekannte Journalist Niklas John wird von der Staatsanwaltschaft in den Fall einbezogen und so ergeben sich für Fentje bald Ansatzpunkte, zu ermitteln und wieder mit Niklas zusammenzuarbeiten.

In Helenendeich zu ermitteln, stellt sich als praktisch unmöglich heraus. Das Dorf mauert, keiner will etwas wissen, keiner hat etwas gesehen. Alle Tricks, die Fentje anwendet, um im Dorf Gesprächspartner zu finden, werden rüde abgebrochen. Und so ziehen sich die Ermittlungen lange dahin, ohne wirklich weiterzukommen. Das gilt übrigens genauso für die Polizei.

Auch die Motivsuche für die Tat führt lange nicht weiter, beide Männer waren keine Sympathieträger, aber für einen Mord hätte es dann doch nicht gereicht, zumal man ihnen bislang auch keine Verbrechen hatte nachweisen können.

Aber wie auch in den vorausgegangenen Fällen lassen die beiden nicht locker, zumal sie auch viel zu gerne zusammenarbeiten. Oma Gretje hat zwar ganz andere Pläne, aber Fentje geht da ihren eigenen Weg.

Das Buch ist solide geschrieben, aber das ist man von Eva Almstädt auch nicht anders gewohnt. Die langwierige Ermittlungsarbeit, wenn die Erfolge auf sich warten lassen, hat die Autorin so gut geschildert, dass man als Leser fast schon ungeduldig wurde. Aber zum Schluss kommt durchaus noch Spannung auf und man fiebert mit. Für mich war es ein Buch, das ich gut zwischendurch lesen konnte, dessen Inhalt ich aber wahrscheinlich bald wieder vergessen werde.