Rezension

Das Wundermittel

Die Toten von Norderney -

Die Toten von Norderney
von Christian Hardinghaus

Bewertet mit 4 Sternen

Carsten Kummer ist Kommissar auf der Insel Norderney und seit seinem letzten Fall hat er immer wieder depressive Momente und ist deshalb auch bei dem Psychiater Freesemann in Therapie. Seine kleine Tochter Leefke ist im Moment sein Augenstern und aus diesem Grund probiert er auch eine neue Therapie mit dem Medikament Shut N, das ihm vom schwedischen Psychologen Dr. Karlsson empfohlen wurde. Ihm geht es nach der Einnahme viel besser und als sie einen neuen Fall hereinbekommen, ist er fast euphorisch. Der neue Fall ist ein Doppelmord an der Frau eines bekannten Fußballstars und ihrem Geliebten. Dieser Fall hat großes Aufsehen erregt und deshalb steht die Mordkommission auch mächtig unter Druck. Carsten und sein Kollege Bärlein haben auch sofort den Ehemann der Toten unter Verdacht, aber das erweist sich als Sackgasse. Carsten wird immer euphorischer durch das Mittel und bei dem versuch einen Hund vor dem Ertrinken zu retten, stirbt Carsten fast und liegt eine Zeit im Koma. Irgendwas scheint an seiner Medikation nicht zu stimmen, aber was?

„Die Toten von Norderney“ von Christian Hardinghaus ist eine weitere Story um den Kommissar von Norderney, Carsten Kummer. Das letzte Mal war er unter gehörigen Druck geraten und das setzt sich in diesem Krimi fort. Hier wird die psychische Situation des Kommissars beleuchtet. Der ihn behandelnde Psychiater empfiehlt ihm ein nichtzugelassene Therapie. Um diese Auswirkungen geht es verstärkt in diesem Krimi und was ein Medikament mit einem Patienten macht. Manchmal ist es schwer auszuhalten, wie es Carsten geht und wie von den Wirkungen beeinflusst wird. Der Doppelmord ist sehr interessant in die Story eingewoben. Es ist allerdings sehr geschickt gemacht worden, da so die Kriminalstory mit dem Schicksal des Kommissars verwoben ist. Es handelt sich nicht nur um eine harte Ermittlung in einem mysteriösen Fall, sondern auch wie sich Carsten in diesem Fall schlägt, sozusagen unter Doping. Doch irgendwann kommen beim Lesen Zweifel auf, was diese Medikation in dem Hauptcharakter auslöst. Die Sprache in diesem Krimi lässt nichts zu wünschen über und so kann man die Leiden des Carsten fast körperlich spüren und ein wenig mitleiden. Das alles spielt auf der Nordseeinsel Norderney, wie auf dem Cover in einer typischen Szene vorgestellt wird Die Spannung in diesem Krimi ist gut aufgebaut und der Spannungsbogen schließt sich am Ende des Buches.

Dieser Krimi ist ein Beispiel für einen regionalen Krimi, die ich mag. Hier wird dann auch noch ein andere Themenbereich angesprochen und das sind die Wirkungen von nicht zugelassenen Medikamenten und deren fragwürdiger Wirkung. Mir ist dieses Thema hier zu vordergründig, so dass der eigentliche Fall ein wenig in den Hintergrund tritt. Ich kann trotzdem diesen Krimi gut empfehlen.