Rezension

Der kölsche Klüngel

Nacht der Rache -

Nacht der Rache
von Edith Niedieck

Bewertet mit 4 Sternen

Noah Fellinger, Vertriebsleiter der RÜW, wird erschossen im Hambacher Forst aufgefunden. Kommissar Baack von Kripo in Köln ermittelt. Eigentlich könnte der Kommissar auch zu den wichtigen Menschen in Köln gehören, denn seine Wohnung liegt in einem der besseren Viertel von Köln und er wohnt in einem der oberen Stockwerke eines Hochhauses, mit einem wunderschönen Blick über Köln. Die RÜW ist aber auch der Stromkonzern, der für einen Blackout zuständig war und er betreibt die Rodungen im Hambacher Forst. Der Todesfall ist sehr mysteriös und auch die Befragungen der Frau des Opfers und seines Arbeitgebers, Ferdinand Krämer bringen kein Licht ins Dunkel. Doch Baack ist sicher, dass er irgendwann einen Ansatzpunkt findet, der ihm den Täter auf dem Silbertablett serviert.

„Nacht der Rache“ von Edith Niedeck ist ein Krimi, der in Köln spielt und auch die Machenschaften von Unternehmern aus der Energiebranche beleuchtet. Der Hauptcharakter, Kommissar Raphael Baack, ist ein sympathischer Feingeist, der sich in der Oberschicht gut auskennt. Seine Verdächtigen vor allem der Unternehmer Krämer haben dorthin, die Allerbesten Kontakte. Das Cover zeigt ein Bild von tollen, alten Häusern, die alle renoviert wurden und sich sehr teuer sein werden. Ein ideales Spielfeld für Neid und Intrigen. Es geht um die Umweltproblematik in der Energiegewinnung und aktuell die Probleme um den Hambacher Forst. Und natürlich wurde unser Opfer dort aufgefunden. Hatte er vielleicht Kontakte in die Szene oder zu den Medien, die eine Skandal aufdecken wollten. Natürlich ist diese Gemengelage sehr aktuell, da das Thema Klima und Umweltverschmutzung sehr hoch in den Medien bewertet werden. Es ist allerdings noch ein weiteres Thema verborgen, das so langsam erst zu Tage tritt, Rache. Das wird sehr gut aufgebaut, um dann am Ende zu zünden.

Dieser Krimi ist mir lange verschlossen geblieben, da ich zu Beginn nicht so recht wusste, wo der Weg lang geht. Mir ist er zu kompliziert geschrieben, so dass das rechte Vergnügen sehr lange gebraucht hat sich aufzubauen. Unter dem Strich ist der Krimi in Ordnung, mehr aber nicht.