Rezension

Perfekt für jüngere Klune Fans

The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen -

The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen
von T. J. Klune

Bewertet mit 3.5 Sternen

In einer Stadt mit Menschen mit aussergewöhnlichen Begabungen, so gennanten Extraordinaries zu leben, ist als gewöhnlicher gar nicht so leicht. Zumindest nicht für Nick Bell, der davon träumt, eines Tages seinem großen Idol, dem Superhelden Shadow Star zu begegnen und bis dahin einfach Fan Fictions über ihn schreibt. Das ausgerechnet das einmal wahr werden könnte, damit hätte Nick niemals gerechnet. Nun wünscht sich Nick nichts anderes als selbst ein Aussergewöhnlicher zu werden, so dass sich vielleicht doch Shadow Star in ihn verlieben könnte.
Mit The Extraordinairies erschien vor einer Weile ein neues Buch des Autors T.J. Klune, dessen Bücher ich in jeder Beziehung für etwas ganz besonderes halte. Mit diesem Band richtet er sich aber deutlich an eine jüngere Zielgruppe, zumindest ist das mein Eindruck, denn es geht hier auch unter anderem um Teenager.
Wie immer gelingt es dem Autor mit seinem Schreibstil direkt nach Nova City zu versetzen, allerdings konnte mich dieses Mal das Geschehen nicht gleich so fesseln. Denn anders als sonst, dreht sich hier erstmal alles um Nicks Gedanken und Gefühle. Dazu dürfen wir auch hin und wieder Auszüge aus seinen FanFics über Shadow Star lesen und ihn durch seinen Alltag begleiten.
Die Welt Nova City wurde gut dargestellt und man fühlte sich hier wirklich wie in einem typischen Superheldenroman. Die Handlung war zum großen Teil spannend, hin und wieder habe ich geahnt, wohin das alles läuft, aber zum Glück konnte mich Klune dann doch noch überraschen.
Dafür hat es für meinen Geschmack recht lange gedauert, bis die Geschichte für mich spannender wurde und mich fesseln konnte. Vielmehr legt Klune hier sein Augenmerk auf Nick und seine gesamte Entwicklung und natürlich auf die Probleme im Alltag von Jugendlichen. Es geht um die erste Liebe, um ein Coming Out, um Freundschaft und Beziehungen, unter anderem auch zu Eltern. Da hat es Nick nicht allzu leicht, denn nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter steht auch Nicks Vater nun allein vor ganz neuen Herausforderung. Dieses wiederum führt zu der ein oder anderen äußerst skurrilen Situation, die den Leser immer wieder schmunzeln lassen. Auch wenn ich mich hier recht gut unterhalten fühlte, so würde ich sagen, richtet sich dieses Buch definitiv mehr an Teenager, die sich wahrscheinlich noch besser in Nick versetzen können.
Nick ist kein allzu einfacher Protagonist, denn nicht nur der Verlust seiner Mutter hat ihn geprägt, sondern auch sein ADHS wird immer wieder ein wichtiger Teil seiner Handlungen. So sind seine Gedanken immer wieder voller Sprüngen, mit denen man erstmal zurecht kommen muss. Im Laufe der Geschichte gewöhnt man sich aber immer mehr an all seine Macken und Nick wächst einem immer mehr ans Herz.
Neben Nick finden wir hier noch eine große Anzahl an bunten Personen, aus denen sich auch Nicks Clique zusammensetzt. Auch zu seinem besten Freund Seth besteht ein ganz besonderes Verhältnis und man spürt von Beginn an, dass die Chemie zwischen den beiden einfach stimmt.
Mein Fazit: Eine Geschichte über Superhelden, im wahrsten Sinne des Wortes, aber auch im Alltag. Die Geschichte richtet sich zwar deutlich an eine jüngere Zielgruppe, konnte mich aber dann doch noch gut unterhalten. Gerade mit seinen Charakteren, die so bunt sind wie das wahre Leben, konnte er mich begeistern. Die Freundschaft und der Zusammenhalt werden auch hier groß geschrieben und authentisch dargestellt. Die Geschichte lohnt sich auf jeden Fall!