Rezension

Das Leben geht manchmal unverhoffte Wege

Club der gebrochenen Herzen - Deborah Moggach

Club der gebrochenen Herzen
von Deborah Moggach

Inhalt:
Der in die Jahre gekommene Schauspieler lebt Mitten in London. Unverhofft erfährt er von seiner Erbschaft, die ihm eine Freundin aus vergangenen Tagen, hinterlassen hat - eine Pension. Seine Kinder, Resultate aus seinen zahlreichen Ehen, sind davon überzeugt, dass er sich gegen dieses Erbe entscheiden wird. Doch da haben sie nicht mit ihrem Vater gerechnet, der die Bed &Breakfast Bleibe Myrtle House als willkommenen Neustart in seinem Leben nutzt.
So zieht er mit Sack und Pack raus aus der Großstadt, rein in das kleine walisische Dörferchen Knockton und damit auch rein in die renovierungsbedürftige Behausung.
Buffy versucht nun als neuer Besitzer von Myrtle House zusammen mit seiner Angestellten Voda, den Betrieb wieder ins Laufen zu bringen. Es stellt sich allerdings bald heraus, dass Buffy zwar ein hervorragender Gastgeber ist, der es bestens versteht auf jeden seiner Gäste, bei einem Glas Wein einzugehen, aber auch, dass die wenigen Buchungen die Pension auf Dauer nicht am Leben halten werden.
So stellt er sein Konzept um und bietet nun Kurse für Singles oder Alleinlebende an, die in diesen Kursen die Möglichkeit erhalten genau das zu erlernen, was der frühere Partner sonst immer übernommen hat, wie z.B. das Reparieren des Autos, das Kochen oder das Gärtnern. Die Kurse sind ausgebucht und locken die unterschiedlichesten Menschen in den unterschiedlichsten Lebensphasen an. Und dem früheren Schauspieler gelingt es damit das Leben so mancher Teilnehmer in eine andere Richtung zu lenken.

Fazit:
Ich würde das Buch in zwei große Abschnitte unterteilen. Am Anfang der Geschichte stellt die Autorin nämlich u.a. die einzelnen Personen und deren jeweiligen Partnerschaften vor.
Dieser Teil der Geschichte beschäftigt sich mit der Vergangenheit, mit den schließlich scheiternden Beziehungen, kurz mit dem Verfall und der Vergänglichkeit an sich und der Einsamkeit im Speziellen.
Dieser Teil gefiehl mir auf Grund des zeitweise sehr nüchternen und direkten Erzählstils nicht. Der Wechsel der einzelnen Situationen war für meinen Geschmack zu schnell. Die Geschichten zog sich in die Länge und zeitweise verlor ich sogar die Lust am Weiterlesen.
Die andere Hälfte des Buches drehte sich um die angebotenen Kurse, was die Teilnehmer in dieser Zeit alles erleben, wen sie kennenlernen und wie sich ihr Leben dadurch verändert. Dieser Teil gefiel mir besonders gut. Meine Neugier war wieder geweckt und ich konnte an manchen Stelle das Buch gar nicht mehr weg legen.
Generell kann ich deshalb sagen, dass Frau Deborah Moggach die handelnden Personen anschaulich charakterisiert hat. Schnell wird dem Leser klar, wen er mag oder wen nicht. Die Autorin entführt den Leser in unterschiedliche Lebensgeschichten mit den immer wiederkehrenden Problem des Alterns und des Verfalls. Doch wenn man sich erst einmal auf den Erzählstil der Autorin mit den direkten Formulierungen und der wenig "geschönten" Ausdrucksweisen eingelassen hat, wird man gut unterhalten und das trotz des eigentlich ernsten Hintergrunds.