Rezension

Ein spannendes und fantastisches Abenteuer

Hinter dem Tor - Martin S. Burkhardt

Hinter dem Tor
von Martin S. Burkhardt

Laras Eltern wollen sich scheiden lassen. Aus diesem Grund wird die 15 jährige auf ein Internat an die Nordsee geschickt. Zunächst scheint alles normal, bis Lara plötzlich in einem abgesperrten Flügel ein geheimnisvolles Tor entdeckt und dieses betritt. Sie landet in der Welt Alea. Eine Welt voller fabelhafter Wesen, gute sowie böse. Laras steht vor einem spannenden Abenteuer in dieser Welt denn sie hat dort eine Aufgabe zu erfüllen.
Martin S. Burkhardt beschreibt hier eine fantastische und magische Geschichte, die stellenweise ziemlich düster, gleichzeitig aber auch wunderschön ist. Die Protagonistin Lara sowie fast alle Nebenfiguren in diesem Abenteuer waren mir unheimlich sympathisch. Der Autor lässt seine Charaktere nicht zu blass erscheinen und stattet sie mit verschiedenen Charakterzügen aus. Auch die Welt Alea beweist er sehr viel Liebe zum Detail. Ich fand sie mit all ihren Wesen sehr interessant und konnte mir diese Welt, die sehr antik scheint, richtig gut vorstellen. Im Gegensatz zu der realen Welt ist Alea sehr einfach, fast schon primitiv ohne moderne Technik. So beschreibt der eine Welt, in der es weder Handy noch sonstige moderne Geräte gibt. Diese Welt ist allerdings auch um einiges beklemmender und gewaltsamer. Es herrscht Unterdrückung, Angst und Verzweiflung, die sehr ausgeprägt beschrieben ist.
Lara wird förmlich in diese Welt hineingestoßen und versucht mit ihrem intensiven Gerechtigkeitssinn diese Welt zu verändern. Dabei erscheint sie manchmal naiv aber eben auch oft sehr mutig.
Während der Autor für dieses Abenteuer einen sehr detaillierten Schreibstil verwendet hat, sie mit wunderbaren und grauenvollen Gestalten ausfüllte, vermisste ich leider einige für mich wichtige Aspekte in dieser Geschichte.
So stellte ich mir die Frage, warum Lara ihre Eltern nicht glaubhaft vermisst. Dieses Thema wird zwar kurz angerissen, erschien mir jedoch zu schnell abgekanzelt. Gerade weil die Scheidung der Eltern auch der Grund für ihren Besuch im Internat war, hätte ich erwartet das der Autor bzw. seine Protagonistin sich mit diesem Thema etwas intensiver befasst.
So nahm mir Lara diese Welt auch einfach zu schnell als gegeben hin. Sie wird von heute auf morgen in diese fast antike Welt hineingeschubst und scheint ihr normales Leben kaum zu vermissen.
Jedoch empfand ich seinen Schreibstil sehr angenehm. Die Dialoge waren oft amüsant und die ganze Geschichte faszinierte mich und ermöglichte einen leichten Lesefluss.
Ich wäre gerne noch länger in diesem Abenteuer geblieben und hoffe das der Autor in Zukunft noch einmal an diese Geschichte anknüpft. Das Ende war an sich zwar abgeschlossen jedoch hatte ich das Gefühl, das der Autor sich genug Spielraum ließ, um vielleicht einen weiteren Teil zu schreiben.

Fazit:
Hinter dem Tor ist eine faszinierende und fantastische Geschichte mit einer lebhaften jungen Protagonistin, die für einigen Wirbel sorgt. Dieses Abenteuer bietet genug Action um die Geschichte spannend werden zu lassen und ich hoffe, dass wir in Zukunft noch mehr von Lara & Alea lesen können.
© Michaela Gutowsky