Rezension

Ein gelungener Reihenauftakt

Holsteiner Blut
von Ute Haese

Die Handlung des Buches entführt den Leser in das Dorf Bokau und in die Nähe des Herrenhauses Holbakken in Norddeutschland. Diese erfundenen Ortschaften werden Schauplatz eines Todesfalles. Die junge Julia von Betendorp wird tot aufgefunden, gestorben an einem anaphylaktischen Schock, ausgelöst durch Bienenstiche. Alles scheint klar, aber Hanna Hemlokk, eine Freundin Julias, vermutet mehr hinter dem Tod der jungen Frau. Ihre Vermutungen werden gestärkt, nachdem es weitere Opfer gibt, die alle mit der Familie von Betendorp zu tun haben. Aber was soll hinter den Todesfällen stecken? In Hanna ist der Ermittlergeist erwacht und sie entdeckt ihre detektivische Ader. Mit Begeisterung ist Hanna Hemlokk bei der Sache, was sicherlich auch daran liegen mag, dass sie sich mit ihrem Job als Schriftstellerin von Liebesgeschichten unter dem Pseudonym Vivian LaRoche nicht mehr alleine zufrieden geben möchte.

Hanna Hemlokk ist eine sympathische Protagonistin mit einigen Ecken und Kanten. Sie schlittert mehr als nur einmal recht unbedarft in gefährliche Situationen hinein.

Mit dem Journalisten Harry Gierke verbindet Hanna eine interessante Beziehung, die mit der Handlung wächst und zu einigen heiteren Szenen im Buch beiträgt.

Auch Hannas Freunde, die in einer WG nahe Hannas Villa leben, bringen Schwung in die Geschichte. Sie sind allesamt sonderliche Charaktere, deren bloße Lebenseinstellungen und –umstände sie teilweise sogar zu möglichen Verdächtigen oder gar mehr machen.

Hanna Hemlokk soll recht behalten mit ihrer Vermutung, dass die Todesfälle keine Unfälle sind, aber der Weg zum Täter führt über einige Umwege. So weiß der Leser bis fast zum Schluss nicht, wer wirklich der Täter ist, und das, obwohl die Zahl der Verdächtigen nicht allzu groß ist.

Holsteiner Blut ist nicht nur der Titel dieses Buches und die Bezeichnung einer bekannten (rötlichen) Rhabarbersorte, sondern auch der wirklich gelungene Auftakt einer Reihe. Hanna Hemlokk ermittelt also weiter.

Copyright © 2010 by Iris Gasper