Rezension

Das Abenteuer beginnt

Die Karte der Welt - Royce Buckingham

Die Karte der Welt
von Royce Buckingham

Bewertet mit 4 Sternen

Wex lebt in einem beschaulichen kleinen Dorf in dem er mit seinem Vater eine Schweinezucht betreibt. Neben seinem guten Händchen für die Schweine hat er aber noch ein anderes Talent - er zeichnet aus dem Blut der geschlachteten Schweine (da Tinte ein teures Luxusgut ist) die ihn umgebende Landschaft und Berge. 
Das Leben in dem kleinen Dorf ist, bis auf einige Streitereien mit anderen Dorfbewohnern, ruhig und angenehm - bis zu dem Tag an dem ein Expeditionstrupp des Königs im Dorf auftaucht, der von seinem Zeichentalent gehört hat. Da der königliche Kartograph krank geworden ist, brauchen sie nun Ersatz um den Auftrag des Königs, nämlich eine Landkarte in der Nähe des Schleier zu erweitern.

Was ist der Schleier? 
Er kam vor vielen Jahren über das Land und beginnt nicht weit von Wex' Heimatdorf. Man sagt, dass viele, die sich ihm näherten nicht wieder aufgetaucht sind. Was sich dahinter verbirgt weiß niemand - bis jetzt.
Denn als Wex sich der Expedition anschließt, ahnt er noch nicht, was passieren wird, wenn er die Landkarte erweitert und zeichnet was ihm in den Sinn kommt. Er drängt den Schleier zurück und so beginnt ein Abenteuer, von dem Wex nicht zu träumen gewagt hätte.

Nachdem ich schon viele Rezensionen gelesen hatte und die Meinungen ja doch schon weit auseinander gehen, war ich auf dieses Buch sehr gespannt. Bereits "Dämliche Dämonen" und "Mürrische Monster" konnten mich begeistern. 
Doch nun zum Buch: Nach einem eher langatmigen Start, stolpert Wex von einem Abenteuer ins nächste und es wird nur ab und an kurzzeitig langweilig und bleibt überwiegend spannend. Einzig und allein die Geschichte um die Abstammung des ausgestoßenen Halbdüsterlings ist vorhersehbar.
Jeder einzelne der Kämpfe ist brutal und blutrünstig - um euch gleich vorzuwarnen - was ich aber nicht schlimm fand. 
Die der Geschichte Idee an sich finde ich sehr gut (also, dass durch Wex' Zeichnungen der Schleier zurückgedrängt wird), doch irgendwie kam es einem ab und an so vor wie ein ewiges im Kreis laufen - und das nur weil man wieder nach Hause wollte. Auch einige Charaktere fand ich unsympathisch bzw. schlichtweg dumm (Brynn und einige Soldaten) und man hatte das Gefühl, dass jeder gegen jeden ist, auch innerhalb der Expeditionstruppe. Es gab keinen Zusammenhalt und es entwickelte sich auch bis zum Ende hin keiner, was mich persönlich störte. Deshalb einen Stern Abzug.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig, wie bereits bei "Dämliche Dämonen" etc., sodass das Buch schnell gelesen ist. Auch die Karten zwischendurch fand ich spitze, sodass man nachvollziehen konnte wo man gerade ungefähr ist.

Trotz allen kleinen Kritikpunkten finde ich, dass es ein gelungenes und lesenswertes Buch ist. Ich bin schon sehr gespannt was mich im 2. Teil erwarten wird.