Rezension

Starker Anfang, dann wird es durchschnittlich

Little Bird
von Camilla Way

Bewertet mit 3 Sternen

Als Zweijährige wird Elodie in der Normandie von einem stummen Mann aus ihrem Kinderwagen entführt. Zehn Jahre lang lebt sie mit ihm im Wald in einer einfachen Hütte, bis er sich eines Tages umbringt und sie an einer Straße aufgelesen wird. Das Mädchen, das niemals sprechen gelernt hat, aber Vogelstimmen perfekt imitieren kann, wird einer amerikanischen Linguistin anvertraut. Elodie wird der lebende Beweis, dass auch ein sogenanntes Wildes Kind sprechen lernen und ein normales Leben führen kann. Nach einem tragischen Unfall jedoch flüchtet Elodie nach New York und später nach London. Dort baut sie sich unter einer falschen Identität ein neues Leben auf. Doch ein Mann aus ihrem früheren Leben spürt sie auf und will sie töten.

Psychothriller steht auf dem Cover des 365 Seiten starken Taschenbuchs. Dabei fasziniert Little Bird vor allem in der ersten Hälfte, in der Elodies Entführung und anschliessende Entwicklung erzählt wird. Leider gelingt es Camilla Way nicht, diese Faszination auch in die zweite Hälfte mitzunehmen. So wird aus einer interessanten, besonderen Geschichte ein eher durchschnittlicher Thriller und man wird das Gefühl nicht los, dass hier schlussendlich Potential verschenkt wurde.