Rezension

realistisch

Sind Sie meine Tochter? - Gabriela Zander-Schneider

Sind Sie meine Tochter?
von Gabriela Zander-Schneider

Bewertet mit 4.5 Sternen

als die mutter immer verwirrter und vergeßlicher wird, wundert sich gabriela erst mal sehr, dann beschließt sie, sich um sie zu kümmern. ihre erwachsenen tochter jennifer und ihr neuer freund wolfgang halten zu ihr und unterstützen sie. zuerst sind es kleinigkeiten, die schief gehen, es kommt oft auch zu witzigen situationen. z.b., wenn die mutter leute auf der straße freudig und wortreich begrüßt, dich tochter sich vorstellt und dann klar wird, daß sie die mutter gar nicht kennen. aber nach und nach wird es immer schwieriger, gabriela wird an der schulter operiert und kann die pflege kaum noch leisten. langsam muß sie sich mit dem gedanken abfinden, daß sie hilfe braucht und die mutter vielleicht doch in ein heim geben muß. 

sie beschreibt, wie sie versucht, die pflege der mutter, ihre arbeit, ihre familie und alles drumrum unter einen hut zu bringebn. wie sie vereinsamt, weil alle sich zurückziehen. der umgang mit ärzten, pflegekassen und krankenkassen, medizinischem dienst und sozialdienst wird als aufwändig geschildert ( ist aber im natura noch viel nervenaufreibender)

was sehr schön ist, ist die stimmung der mutter, die ständig summt und meistens zufrieden mit der situation scheint. viele demente sind ja ständig agressiv und weinerlich, das ist bei gabrielas mutter nicht der fall.

für alle betroffenen und interessierten ein hilfreiches buch.