Rezension

Schöne Wintergeschichte

Ein Hund im Winter - Greg Kincaid

Ein Hund im Winter
von Greg Kincaid

Bewertet mit 4 Sternen

Die Handlung:

George McCray erinnert sich an das Jahr 1962 als sein Vater tödlich verunglückt ist, seine Mutter daraufhin zurück nach Minnesota in die Nähe ihrer Familie gezogen ist und er sich dazu entschlossen hat einige Monate länger auf der Farm seiner Großeltern zu bleiben und ihnen zu helfen. Dadurch erlebt und lernt George mehr als er erwartet hätte und findet in Tucker, dem vierjährigen Irish Setter einen treuen Freund.

Meine Meinung:

Eine wunderschöne Geschichte über einen dreizehnjährigen Jungen, der nach dem Tod seines Vaters nicht mehr so recht weiß wo er hingehört. Er möchte weder seine Großeltern, die sonst niemanden hätten um ihnen zu helfen, im Stich lassen noch seine Mutter, bei der er wirklich gerne leben würde. Vor allem bei der ganzen schweren Arbeit auf der Milchfarm, die er an diesem harten Winter aufgetragen bekommt würde er am liebsten sofort zu seiner Mutter ziehen, seine Schuldgefühle lassen es aber nicht zu. Den Zwiespalt spürt man auch als Leser sehr gut und ich wusste trotz meiner Vermutung bis zum Ende nicht wofür er sich letztendlich entscheiden würde. An George kann man die Charakterentwicklung sehr gut verfolgen, er wächst über sich hinaus und übernimmt eine immer größere Verantwortung. Was mich überrascht und verwundert hat ist, dass er kein Mal seinen Großeltern gegenüber ausfallend wurde oder gar die Arbeit verweigert hat. Es hat ihn umso sympathischer gemacht. Manchmal wirkte George eben doch viel erwachsener als ich zuerst erwartet hätte.

Und auch wenn er zuerst von der Idee sich um den Nachbarshund kümmern zu müssen nicht begeistert war, hat es sich schnell ins Gegenteil gewandelt und George wollte Tucker gar nicht mehr hergeben, so sehr hat er ihn ins Herz geschlossen. Dieser Hund hat ihm nicht nur die Tage versüßt sondern ihn nachts auch im Bett warm gehalten, außerdem weiß er ganz genau, wie man die Menschen um den Finger wickelt. Die tiefe Freundschaft zwischen den beiden ist einfach nur bezaubernd und gemeinsam erschaffen sie für alle ein wundervolles Weihnachtsfest.

Muss zugeben, dass mich auch die Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft und natürlich auch der McCray’s gerührt hat, denn auch in schweren Situationen waren sie alle füreinander da.

Der Autor hat eine bemerkenswerte Geschichte mit liebenswerten Charakteren erschaffen und erzählt aus der Sicht von George unter anderem auch, dass die meisten Regeln immer noch das Leben selber bestimmt. Der Roman ist sehr flüssig zu lesen und auch nachvollziehbar.

Fazit:

Ein schön erzähltes Buch übers Erwachsenwerden, Freundschaft, das Leben, Verlust, Verantwortung und Familie mit unglaublich sympathischen Charakteren die man ins Herz schließt.