Rezension

Wunderbares Pop-Up über väterliche Fürsorge

Herr Seepferdchen - Pop-Up Buch - Eric Carle

Herr Seepferdchen - Pop-Up Buch
von Eric Carle

Eric Carle ist wohl jemand, den fast jeder aus der Kindheit kennt. Wer hat nicht die Kleine Raupe Nimmersatt gelesen? Was ich damals nicht wusste ist, wie viele Geschichten es von Eric Carle gibt. Herr Seepferdchen war mir bisland gänzlich unbekannt, daher war ich besonders auf die Pop-Up Ausgabe von Gerstenberg gespannt.

In meinen Augen ist es ein Pop-Up Buch, das alle Erwartungen übertrifft, weil es so unfassbar viel zu entdecken gibt. Angefangen bei tanzenden Seepferdchen auf Holzstöcken, die sich drehen. Nur beim Umblättern muss man ein wenig nachhelfen, sonst verkanten die Pappfiguren. Zusätzlich zu den Pop-Ups gibt es auch viele Klapp- und Schiebebilder, hinter denen sich nicht nur weitere Motive, sondern auch Text verstecken. Anfangs waren die Seiten etwas steif, nicht alle Schiebebilder glitten sofort hervor und um nichts kaputt zu machen, habe ich das eine oder andere Mal nachgeholfen, weil sich etwas verkantet hat. Für die ganz Kleinen ist dieses Buch also nur geeignet, wenn die Eltern die empfindlichen Schieber benutzen. 

Inhaltlich geht es um die Geschichte von Herrn Seepferdechen, der sich um die Eier seiner Frau kümmert. Er lässt sich, den Bauch voller Eier, im Meer treiben und begegnet dabei vielen anderen Lebewesen: einem Stichling, einem Feuerfisch, einem Buntbarsch, Blattfischen und vielen weiteren. Herr Seepferdchen unterhält sich mit den Tieren, die er trifft, und jedes Mal sind es Männer, die sich ebenfalls um die Eier ihrer Frauen kümmern. Bis es schließlich so weit ist und die kleinen Seepferdchen schlüpfen. 

Es ist eine wunderbare Geschichte über die Liebe eines Vaters zu seinen Kindern, von der Schwangerschaft bis zur Geburt und darüber hinaus. Gleichzeitig lernen die Kleinen etwas über die Bewohner des Meeres und wie unterschiedlich Schwangerschaften dort ablaufen. Manche Väter tragen die Eier im Bauch, manche auf dem Kopf und andere bauen ein Nest. Gleichzeitig dienen diese Beispiele vielleicht als Metapher für die heutigen Väter bzw. für junge Familien, in denen es durchaus nicht unüblich ist, dass der Mann Zuhause bleibt und die Frau arbeiten geht.