Rezension

spannend, komplex und fesselnd, aber auch ein paar Kritikpunkte - 3,5 Sterne

EXCESS - Mathias Frey

EXCESS
von Mathias Frey

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
David Isler, USA-Spezialist des Strategischen Nachrichtendienstes, ist beunruhigt. Wen traf der Kongressabgeordnete Art Sinshy im Hotel Beau Rivage in Genf? Steckt hinter "SC16" mehr als nur ein harmloses Manöver im Norden von Texas? Und wieso stürzte der Airbus über dem Pazifik ab? Je länger Isler nachforscht, desto monströser wird der Verdacht, der sich ihm aufdrängt. Doch die Realität übertrifft seine düstersten Erwartungen.

Meinung:
Eigentlich bin ich nur durch Zufall auf das Buch aufmerksam geworden. Eine zufällige Empfehlung, ein Cover das mich irgendwie angesprochen hat und eine Kurzbeschreibung, die eine komplexe Handlung und Spannung verspricht.

So ist die Idee des Buches auch wirklich erschreckend, fesselnd und überzeugend. Es geht um Medienmanipulation, politische Intrigen und viele Menschen, die über Leichen gehen. Auch wenn die Handlung selbst durchaus teilweise etwas überzogen ist, wurde das Konstrukt für mich glaubhaft dargestellt und hat mich unterhalten.

Zu Beginn muss man sich ziemlich konzentrieren um einen Weg ins Buch zu finden. Es gibt viele parallele Handlungsstränge, Namen, Organisationen und Firmen und erst mit der Zeit werden die Zusammenhänge deutlich und der Leser beginnt zu verstehen. Etwas störend fand ich hier, dass die Namen der vielen Behörden auch immer noch ausgeschrieben wurden, sodass alles noch verwirrender wurde als eigentlich nötig. Dennoch hört auch das irgendwann auf und man bekommt eine ziemlich komplexe, durchaus wendungsreiche und immer wieder schockierende Geschichte.

Der Schreibstil ist ziemlich sachlich, extrem realistisch, sprunghaft und vermittelt dennoch große Spannung. Dabei stören auch ein paar Rechtschreibfehler nicht wirklich. Was mich aber gestört und irritiert hat, waren die wenigen, aber dennoch auffälligen Passagen, die in Englisch geschrieben wurden. Nicht nur, dass es meinen Lesefluss immer wieder unterbrochen hat mich mit Übersetzungen abzumühen (was trotz meiner schlechten Englischkenntnisse ganz gut geklappt hat), sondern ich verstehe den Sinn dahinter einfach nicht. Da der Großteil der Geschichte in Amerika spielt, hätte man, wenn es um Authentizität geht, alles auf Englisch schreiben müssen, aber was bringt es da nur immer wieder einzelne Texte einzustreuen?

Auch das Ende fand ich leider etwas enttäuschend. Zwar hat der Roman in der Endbetrachtung einen recht zufriedenstellenden Abschluss, aber der Weg dahin liegt weit unter dem Niveau des restlichen Romans. Offene Handlungsstränge werden schnell und ohne viele Worte einfach irgendwie beendet, damit sie zu Ende sind. Aber stimmig und überzeugend wirkt das alles eher wenig, was wirklich schade ist, da der restliche Roman trotz meiner Kritikpunkte durchaus überzeugend und anregend ist.

Fazit:
Ein spannender und komplexer Politthriller mit fesselnder Idee und zwar etwas überzogener, aber dennoch überzeugender und mitreißender Handlung. Es gibt viele Wendungen und Schockmomente und die Geschichte liest sich sehr realistisch. Leider gab es einige Kritikpunkte, die mich etwas gestört und den guten Gesamteindruck ein wenig gemindert haben, aber nichtsdestotrotz ist „Excess – Verschwörung zur Weltregierung“ auch für nicht-politikbegeistere lesenswert, weshalb ich gute 3,5 Sterne vergebe.