Rezension

so geht Krimi!

Fördewölfe - Yvonne Asmussen

Fördewölfe
von Yvonne Asmussen

Bewertet mit 5 Sternen

"Fördewölfe" spielt in Flensburg und ist der zweite Teil um die Ärztin Christina Martens und ihren Lebensgefährtne Neil »Duke« McKinnley, der ein Member der Rockergang "Wizards for Doom" ist. Der Krimi hat mich total begeistert, wie gut dass der erste Teil schon auf meinem SUB liegt und darauf wartet, gelesen zu werden.

Doch worum geht es? Zwei Reporter, Jessica und Mark, kommen inkognito zum Fest des Motorradclubs, sie sind einer heißen Story auf der Spur. Ein Informant hat ihnen Fotos eines Mordes zugespielt mit dem Hinweis, dass die Member der Wizards darin verwickelt sind. Lange bleiben die beiden nicht unbemerkt und plötzlich liegt Mark bewusstlos auf dem Boden.

Christina ist vorort und leitet erste Reanimationsmaßnahmen ein, Mark wird ins Krankenhaus gebracht wo er kurze Zeit später verstirbt. Jessica hat nur noch einen Wunsch: die Wizards des Mordes überführen und mit der Story groß rauszukommen, endlich den Mief der Kleinstadtredaktion verlassen zu können.

Die Polizei nimmt die Rocker ins Visier, kann ihnen aber nichts nachweisen, zumal sich herausstellt dass eine länger zurückliegende Verletzung für Marks Tod verantwortlich ist. Die Wizards finden in ihrem Clubhaus Marks Speicherkarte mit den Fotos des Mordes und gehen parallel zu Jessica auf Spurensuche. Dabei bringt sich Duke in große Gefahr, denn der Mord hat eine Tragweite, die zu dem Zeitpunkt noch keiner überblicken kann.

"Fördewölfe" ist von der ersten Seite an spannend, mit einer Handlung die so undurchsichtig ist und die mich mit immer neuen Wendungen überrascht hat. Ich konnte hier wunderbar miträtseln und mir Gedanken machen, was es mit dem Mord auf sich hat und wer dafür verantwortlich ist. Die Hintergründe dazu haben mich dann wirklich sprachlos gemacht.

Als Leser verfügt man über mehr Inforationen als die einzelnen Personen, man erhält Einblicke in die Ermittlungsarbeit der Polizei, in die Gedanken der Journalistin Jessica und erfährt was sich die Wizards zusammenreimen. Und dann gibt es da noch eine unbekannte Gruppe, die illegale Waffengeschäfte macht. Nach und nach fügen sich die einzelnen Puzzelteile zu einem großen Ganzen zusammen und ergeben eine super spannende, atmosphärisch dichte Story.

Der Krimi lebt aber vor allem von den interessanten Charakteren und dem Einblick in die Welt eines Motorradclubs. Es wird deutlich dass die Mitglieder mehr als Freundschaft verbindet, sie sind eine eingeschworene Truppe, sie stehen zueinander und helfen sich gegenseitig wenn einer in Schwierigkeiten ist. Christina muss damit klar kommen, dass sie als Dukes Partnerin erst an zweiter Stelle kommt, was zu Differenzen zwischen den beiden führt.

Sowohl Christina als auch Duke sind tolle Charaktere, beide sehr sympathisch. Vor allem Duke, der aus Schottland kommt und ein Mischmasch aus Deutsch-Englisch redet, hat mir sehr gut gefallen. Aber nicht nur die Hauptpersonen, auch die Nebencharaktere sind detailliert beschrieben, so dass ich mir die einzelnen Personen gut vorstellen konnte. Hier gibt es auch keine Schwarz-Weiß-Malerei, sondern viele Zwischentöne. Eben Charaktere mit Ecken und Kanten wie im real life.

Kurze Kapitel und lebendige Dialoge verleiten dazu, mehr zu lesen als eigentlich gewollt. Die Seiten fliegen nur so dahin, vor allem gegen Ende wenn es zum finalen Showdown kommt.

Fazit: Für mich ist "Fördewölfe" der perfekte Krimi, bei dem einfach alles stimmt. Ich habe mich lange nicht mehr so gut unterhalten gefühlt. "Fördewölfe zählt" zu meinen Krimihighligts 2015, ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.