Bezaubernde Protagonistin, der Rest ist bestenfalls Durchschnitt
Bewertet mit 2.5 Sternen
Willow ist ungewöhnlich, ungewöhnlich begabt, vielseitig interessiert und sehr speziell für eine Zwölfjährige.
Das macht das Leben oft einsam. Gerade der Umgang mit Gleichaltrigen scheint unmöglich. Die einzigen Menschen, die ihr wirklich nahe stehen sind ihre Adoptiveltern.
Das ändert sich auf tragische Weise. Sie verliert ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall und ist von nun an auf sich selbst gestellt.
Doch plötzlich treten Bekanntschaften in ihr Leben, die sie auf ihre eigene Art und Weise in ihr Leben einflechtet und die sie durch diese schwere Zeit ihres Lebens begleiten.
Dabei hat sie eine besondere Wirkung auf die Menschen, die sie umgeben.
Mit Willow hat die Autorin eine Protagonistin geschaffen, die einzigartig ist.
Sie trifft mit ihren manchmal etwas altklugen aber doch liebenswerten Art ins Herz.
Ihre Weisheiten haben mich sehr oft zum Schmunzeln gebracht.
Sie schafft es selbst in ihrer Trauer, die Menschen in ihrer Nähe zum Umdenken zu bewegen, sie zu etwas Besserem zu machen und ihr Potential voll auszuschöpfen und das ohne den erhobenen Zeigefinger.
Auch die Nebencharaktere sind speziell. Nicht immer die Symphathiebolzen, aber doch sehr gut skizziert.
Mir gefiel die Entwicklung der einzelnen Persönlichkeiten, aber nur bis zu einem gewissen Maß.
Am Schluß erscheinen sie doch sehr überzogen.
Da komme ich auch schon zu meinen Minuspunkten.
Die Handlung wirkt sehr unecht und übertrieben positiv. Ich dachte mir an vielen Stellen, nein das kann jetzt nicht der Ernst sein, oder?
Ein bißchen mehr Realitätsnähe wäre schön gewesen.
Auch der Schreibstil war nicht mein Fall. Perspektivwechsel die zu keinem flüssigen Leseerlebnis gerade zu Beginn des Buches geführt haben.
Dieser Roman lebt nicht von der Spannung, deshalb ist von Anfang fast klar wo die Reise hingeht, aber das Ende fand ich dann doch eine Spur zu gewollt und vor allem kitschig.
Da wäre weniger sicher mehr gewesen.
Daher von mir 2,5 Sterne.