Rezension

[Rezension] Annemarie Nikolaus - Die Piratin

Die Piratin - Annemarie Nikolaus

Die Piratin
von Annemarie Nikolaus

Meine Meinung
Allgemein
Am Anfang wurde ich mit in ein Gewirr aus Namen geschmissen, mit denen ich nichts anfangen konnte. Die Autorin nutzt komplett neu erfundene Namen und somit war ich mehrmals verwirrt. Ist das nun der Name eines Menschen oder eines Ortes? Zum Beispiel hat die Autorin den Pferdegeschlechtern "Wallach" und "Stute" einen neuen Namen gegeben, woran ich mich erstmal gewöhnen musste.
Beim Weiterlesen sind mir gleich zwei Gedanken durch den Kopf geschossen. Erstens, dass man für das Buch einiges an Schiffswissen mitbringen können sollte und zweitens, dass Magie und Piraterie doch kaum zusammen passen, oder ?
Die Piratin Nanja soll Pferde verschiffen und somit ist man nach wenigen Seiten schon auf dem Festland angelangt und bis zum Ende scheint es, als ob man von dort nicht mehr runter kommt. Auf dem Festland fanden einige ganz nette  Ereignisse statt. Bei einem konnte ich mitfiebern, doch bei dem Pferderennen, wofür Nanja die Schiffe verschiffen sollte, blieb das Mitfiebern aus, da irgendwie von vorne rein klar war, wer gewinnt.
Das Ende hat mir jedoch noch etwas gebracht, auf das ich die ganze Zeit gewartet habe: Eine Seeschlacht. Dort hat sich die Spannung noch gehoben und es hat sich nicht alles so entwickelt, wie ich es gedacht hatte. Die Schlacht Schiff gegen Schiff wurde ausführlich beschrieben, doch als es dann überging zu einem Kampf auf dem Schiff, nahm die Beschreibung wieder ab.
Alles in allem war ich mit dem Showdown aber recht zufrieden.

Charaktere

Die Charaktere waren recht überschaubar und bei Nanja konnte man miterleben, wie sie als Frau auf einem Schiff voller Männer zu kämpfen hat.
Nanja wies eine rebellische und unerschütterliche Art auf, welche mir gut gefiel. Ihre Denkweise lies mich wirklich an eine Piratin denken.
Auch Ron gefiel mir sehr gut. Er hatte eine erfrischende Art und oft wusste man nicht, was er denkt, was ihn sehr interessant gemacht hat. Am Anfang denkt man noch, er sei ein normaler Pferdehüter, doch mit der Zeit merkt man, dass in ihm viel mehr steckt.
Der Bösewicht der Geschichte trug den Namen Magoro. Jedoch hat er bei mir nicht den vermutlich gewünschten Effekt erzielt. Manchmal kam er durch seine Taten böse rüber, doch dann hatte man wieder das Gefühl, dass er doch ein weiches Herz hatte, da er oft nachgab oder keine Strafen durchziehen lies. Die "Gefangenen" kamen mir bei ihm eher wie Gäste vor, die nur nicht sein Land verlassen durften. Somit hat auch er leider keine Spannung in die Geschichte gewebt.

Schreibstil & Sichtweise

Der Schreibstil an sich war recht gut zu lesen. Manche Sätze jedoch musste ich mehrmals lesen, da manchmal auch Wörter an der falschen Stelle standen, oder gar weg waren. Zudem habe ich nicht gerade wenige Rechtschreibefehler gefunden, als wäre das Buch nicht lektoriert worden. Außerdem hatte ich bis Ende des Buches das Gefühl, dass "feixen" eines der Lieblingswörter der Autorin ist.
Geschrieben wurde in der dritten Person, aus der Sicht von Nanja. 

Cover & Titel

Das Cover finde ich sehr schön. Mir gefällt das Düstere und der Blick der Person, welche vermutlich Nanja darstellen soll. Dadurch konnte ich sie mir besser vorstellen. Im Hintergrund ist ein wenig das Meer zu sehen, was zeigen könnte, das dieses nicht immer Gutes mit sich bringt.
Der Titel ist in dem Sinne passend, da die Protagonistin eine Piratin ist.

Zitat
"Inzwischen war sie wach genug, um sich sorgfältig umzusehen; Ortskenntnisse waren immer von Vorteil." 
- Position 1373
Fazit
Trotz der Kürze brauchte ich sehr lange, da einfach keine Spannung aufkam. Der Spaß verging mir an einigen Stellen durch komisch strukturierte Sätze, Wortwiederholungen oder Fehlern. Zudem hätte ich mir mehr Szenen über die Piraterie gewünscht und die Mischung mit Magie fand ich gewöhnungsbedürftig.
Ein netter Showdown, doch man hätte definitiv mehr aus dem Buch herausholen können.