Rezension

Mehr Mahnmal für Teenies, als Thriller. Spannung kommt erst im letzten Viertel auf, reißt auch mit, überrascht aber nicht sonderlich.

Dunkle Wasser - Mary Jane Beaufrand

Dunkle Wasser
von Mary Jane Beaufrand

Bewertet mit 3 Sternen

Rezension:

Mary Jane Beaufrands „Dunkle Wasser“ lag schon 3 Jahre auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher, bevor ich endlich danach griff. Im Nachhinein betrachtet, habe ich in den letzten Jahren ohne das Lesen dieses Buches nicht wirklich etwas verpasst.

Der Schreibstil der Autorin gestaltet sich sehr einfach. Die Sätze sind schnörkellos, beinahe schon umgangssprachlich, und dass die Story aus Sicht einer frustrierten 16-jährigen erzählt wird, nimmt man der Autorin sofort ab. Aber egal, ob dies nun Absicht ist oder nicht – besonders ansprechend ist das Lesen des Textes nicht.

Es geht um Veronica, von allen nur Ronnie genannt, die mit ihren Eltern aus der Stadt in einen kleinen Ort im Nirgendwo ziehen musste – und sie hasst es. Bis auf die Gleichaltrige Gretchen und die deutlich jüngere Karen hat sie nicht wirklich viele soziale Kontakte – kein Wunder also, was in ihr vorgeht, als sie Karen tot im Fluss liegend findet.

Statt den Fokus aber deutlich auf Ronnies selbstständige Ermittlung zu Karens Todesursache zu lenken, rückt die Autorin eher den weiterlaufenden Alltag in den Vordergrund – was wahrscheinlich auch im wahren Leben so laufen würde. Allerdings handelt es sich bei „Dunkle Wasser“ um einen Thriller, und dieses Genre wurde somit verfehlt.

Im letzten Viertel des Buches kommt dann in Form einer Party, auf der es zu einer Schlüsselszene kommt, doch noch Spannung auf, wodurch die Geschichte aufregend und bündig abschließt – allerdings leider etwas zu spät für meinen Geschmack.

Zielgruppe dieses Thrillers sind eindeutig Jugendliche zwischen 13 und 16. „Dunkle Wasser“ greift die Themen ‚falsche Freunde‘ und ‚Drogen‘ auf, und stellt somit wohl am ehesten ein kleines Mahnmal dar.