Rezension

Aubrey & Maturin Nummer Sieben...

Verfolgung im Nebel - Patrick O'Brian

Verfolgung im Nebel
von Patrick O'Brian

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Unmensch sei er, ja ein Unmensch, aber sie werde ihm noch einmal verzeihen - den fidelen englischen Seeleuten verzeihe sie alles. (...das waren noch gute Zeiten für Männer der königlichen Marine...)

Inhalt:

Aus der Gefangenschaft entkommen und endlich einen Sieg im Krieg mit Amerika eingefahren machen sich Jack Aubrey, Stephen Maturin und Diana Villiers mit dem Postschiff 'Diligence' auf dem Weg in die Heimat. Allerdings wird diese Reise keine leichte, denn schnell werden sie von dem Freibeuter 'Liberty' gejagt, ohne wirklich zu wissen, warum deren Kapitän so scharf auf das eigentlich wertlose Postschiff ist. Glücklich und gefeiert gelangen die Helden in der Heimat an, doch Aubrey verschlägt es schnell wieder auf die Flucht, diesmal vor dem Frauenzimmer Amanda Smith, mit der er eine Affäre in Kanada hatte und die ihm nun nachstellt. So nimmt er durch Empfehlung seines Freundes Stephen den gefährlichen Auftrag an, mit der kleinen Slup 'Ariel' die in der Ostsee strategisch wichtige Halbinsel Grinsholm unter englische Hand zu bringen ohne zu wissen, welch eine abenteuerliche Reise Jack damit antritt, die ihn sogar in französische Gefangenschaft bringen soll...

Meinung:

In dem siebten Roman der Reihe um Jack Aubrey und seinem Freund Stephen Maturin geht es für die beiden nach turbulenten Abenteuern wieder in die Heimat. Allerdings lässt der Autor Patrick O'Brian die beiden Charaktere nicht wirklich zur Ruhe kommen. So verflechtet er diese in einige Handlungsfäden ab von maritimen Exkursionen, die dem Gesamtbild ein Hauch von 'Daily Soap' verleihen, ohne dies irgendwie negativ hinzustellen. Jacks Sorge um die negativen Auswirkungen eines Techtelmechtel sind interessant geschrieben und verleihen dem Leser nicht wenige Male ein Schmunzeln - wie ungerecht das Leben doch manchmal sein kann. Auch Maturins Spionageaktivitäten werden immer kritischer und somit riskanter, dass sich der Leser gespannt fragen darf, wie lange das noch gut gehen mag. Von seinen privaten Neigungen gegenüber Diana Villiers mal ganz abgesehen. Diese hat in dem Roman mit der Schwangerschaft noch zusätzliche Sorgen. O' Brian stellt mit diesem Roman die persönlichen Aspekte unserer vertrauten Figuren mehr in den Vordergrund, nicht ohne den maritimen Aspekt aus den Augen zu verlieren. Damit stellt 'Verfolgung im Nebel' zwar kein Highlight der Serie dar, allerdings einen Meilenstein in den persönlichen Lebensläufen der Protagonisten. O'Brian hält es zwar schon eher nach der Devise: Ende gut, alles gut - aber ob es schlussendlich so bleibt, werden die folgenden Romane zeigen...

Fazit:

Guter Histo-Roman, bei dem der maritime Faktor ein wenig in den Hintergrund geschoben wurde...

8 Sterne