Rezension

Lässt den eigenen Smartphone Konsum überdenken

Digitaler Burnout - Alexander Markowetz

Digitaler Burnout
von Alexander Markowetz

Die Digitalisierung unserer Welt ist mittlerweile nicht mehr aufzuhalten. Wir werden tagtäglich damit konfrontiert und fügen uns dieser Entwicklung, ohne sie zu hinterfragen. Ist es überhaupt gesund alle 18 Minuten auf unser Smartphone zu schauen? 
Alexander Markowetz sammelte mit seiner Menthal App Daten zum Gebrauch von Smartphones und leitet anhand dieser Ergebnisse ein Verhalten ab, dass uns auf Dauer krank machen wird. 
Die Thematik mit der sich Markowetz beschäftigt betrifft alle, die ein Smartphone besitzen und da das heutzutage sehr viele Menschen sind, ist die Zielgruppe für dieses Buch ziemlich groß. Schritt für Schritt erklärt er uns, was denn überhaupt dazu führt, dass wir so oft zum Smartphone greifen und wieso uns das psychisch krank machen kann. Es ist sehr interessant wie er an das Thema herangeht. Obwohl es sich um ein Sachbuch handelt, ist der Schreibstil eher umgangssprachlich. Mich persönlich hat das nicht gestört, im Gegenteil, so waren seine Argumente und Schlüsse gut nachvollziehbar. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es für manche Leser nicht wissenschaftlich genug geschrieben ist. Da muss dann jeder für sich selbst wissen, was ihm lieber ist. Der Autor erwähnt zwar hin und wieder Studien und weitere Literatur, allerdings fehlen mir im Text manchmal Quellenverweise. Ich konnte an einigen Stellen nicht sehr gut erkennen, ob das, was er schreibt, auf den Ergebnissen der App basiert oder aus anderen Quellen herrührt. 
Es fiel mir auch schwer, das Buch an einem Stück zu lesen, weil eben viel Input gegeben wird, den der Kopf erstmal verarbeiten musste. Deshalb habe ich trotz der 224 sehr lange gebraucht. Für mich stellt das jedoch keinen Kritikpunkt dar, weil ich nicht unbedingt durch ein Buch rasen muss. Ich habe gerne dazu gegriffen und musste eben mehrere Pausen machen. Dafür habe ich viele interessante Dinge mitgenommen und das sollte mehr wert sein, als es in kürzester Zeit zu lesen.
Der Leser sollte sich allerdings auch voll und ganz auf das Buch einlassen und es nicht nur als Unterhaltungslektüre sehen. Dafür bietet sich "Digitaler Burnout" nicht an.
Ich für meinen Teil hätte mir auch gerne Diagramme oder Grafiken gewünscht, damit der ganze Input, den der Leser erhält, ein bisschen deutlicher wird. Grafiken bleiben bei mir besser im Gedächtnis als das gelesene Wort. 

"Digitaler Burnout" lässt den eigenen Konsum vom Smartphonekonsum überdenken und macht Lust auf weitere Literatur zum Thema. Es ist ein sehr lehrreiches Buch, sofern man sich für das Thema interessiert. Der Leser wird nicht mit Fachbegriffen beworfen, sondern wird Stück für Stück an die Thematik herangeführt. Dabei versucht der Autor die "Mechanismen" so detailliert wie möglich, aber nicht lang gezogen, zu erläutern. Hier und da hätte ich mir eine Grafik gewünscht, was das Lesen aufgelockert hätte. 
Insgesamt würde ich das Buch jedem empfehlen, der vielleicht selber das Gefühl hat, dass es nicht mehr gesund ist, wie das Handy genutzt wird und auch denen, die sich generell dafür interessieren, wie sich die Digitalisierung auf unsere Gesundheit auswirkt.