Alles für ein friedliches Fest...
Bewertet mit 4 Sternen
Wem eine solche Situation bekannt vorkommt oder wer sich vielleicht schon selber bei einem solchen Gedanken ertappt hat, für den kommt hier das richtige Buch. Mark Spörrle nimmt mit seinen neuen Weihnachtsgeschichten alles aufs Korn, was einen in der Vorweihnachtszeit und an den Festtagen selbst stressen und Nerven kosten kann. Da werden nächtelang Grußkarten geschrieben, die Frau des Hauses kommt vor lauter Backen nicht mehr aus der Küche heraus und die Wahl des korrekten (nicht schiefen!) Baums ist von maßgeblicher Bedeutung für ein gelungenes Fest - wie übrigens auch ein Flöte spielendes Enkelkind. Vegane Gänse und Spielsachen, die "nur noch aufgebaut werden müssen", können für weitere unvergessliche Erinnerungen sorgen.
»Ich glaube, das ist ein Irrtum«, sagte ich. »Ich hatte ein Puppenhaus gekauft, keine Skateboards...« »Genau«, sagte sie, »hier ist alles drin. Sie müssen es nur noch aufbauen.«
Ich mag die Geschichten und den Stil von Mark Spörrle und habe bereits einige seiner Bücher gelesen. In kurzen und unterhaltsamen Episoden schreibt er mit einem Augenzwinkern über all die schönen (und manchmal auch lästigen) Traditionen, die man sich freiwillig oder zwangsweise angeeignet hat. Ich hatte mit dem Büchlein einen recht vergnügten Abend, obwohl mir der erste Band seiner Weihnachtsgeschichten ("Aber dieses Jahr schenken wir uns nichts") noch besser gefallen hat. Vielleicht lag es daran, dass mir bei diesem Buch zwar einige Dinge sehr bekannt vorkamen, andere aber (zum Glück ;-) nicht.
Fazit: Kurzweiliges Lesevergnügen und kein bisschen besinnlich. Nach der Lektüre kann man mal überlegen, ob sich der ein oder andere Weihnachtsstress nicht doch vermeiden lässt.