Rezension

Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Eisbruch - M. P. Cooley

Eisbruch
von M. P. Cooley

Bei der Fülle an Thrillern, die Monat für Monat auf den Markt schwemmt, ist es gar nicht so leicht, den richtigen zu finden. Aber manchmal landet man einfach einen Glückgriff und findet den perfekten Thriller für den perfekten Moment. 

Eisbruch von M. P. Cooley ist ein solcher Glücksgriff. Am bisher einzigen kalten Winterwochenende in diesem Winter habe ich ihn gelesen, wodurch genau die richtige Stimmung aufkam. Draußen eisig kalt, drinnen in eine Decke gekuschelt und in den Händen einen Pageturner, in dem ein Mädchen auf einen Eiszapfen aufgespießt gefunden wird. 

Protagonistin und Ich-Erzählerin ist die Polizistin June Lyons. Sie ist clever und hatte eigentlich eine vielversprechende Karriere beim FBI vor sich. Doch als ihr Mann vor zwei Jahren starb, beschloss sie stattdessen, in ihre Heimatstadt zurückzukehren und bei der hiesigen Polizei zu arbeiten. Dort lebt sie mit ihrer Tochter Lucy bei ihrem Vater, einem ehemaligen Polizisten. Das Leben dort ist ruhig, der Job viel entspannter als der beim FBI. Doch diese Ruhe wird jäh zerstört, als gleich zwei Mordopfer innerhalb weniger Tage gefunden werden, beides Kinder von Politikern. Das FBI übernimmt den Fall und holt Jane aufgrund ihrer Erfahrung mit an Board. Was danach folgt, ist ein grandioser Thriller, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. 

Es ist einer dieser Thriller, bei denen ich bis zum Schluss nicht darauf gekommen bin, wer der Killer ist und warum, dabei waren die Hinweise da. Sie sind vorhanden, aber gut versteckt. Liest man die Geschichte ein zweites Mal, mit dem Wissen um das Wer und Warum, dann sind die Hinweise kaum zu übersehen und führen schlüssig zum Täter. Beim erstmaligen Lesen aber sind sie so gut versteckt, dass sie nicht auffallen. Diese Ratespiel, dieses In-die-Irre-führen, das macht einfach Spaß. 

Eisbruch ist ein fesselndes Debüt, das mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat und mich ungeduldig wartend auf den zweiten Band Glutröte (voraussichtlich Februar 2016) zurücklässt. Es war einfach genau der richtige Thriller für den richtigen Moment.

(c) Books and Biscuit