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Heinrich Leopold Wagner gehörte zum Kreis der Sturm-und-Drang-Dichter und schuf mit der "Kindermörderin" ein Beispiel der neuen Gattung des bürgerlichen Trauerspiels, das nicht nur seine tragischen Helden aus dem Bürgertum bezieht. Darüber hinaus werden soziale Differenzen durch die Darstellung der Milieus und durch die Sprache der Personen abgebildet. Schließlich entstehen die Konflikte selber aus Standesunterschieden heraus und werden auch als Standeskontroversen bewertet.
Im Anhang: Auszüge aus der Bearbeitung von K. G. Lessing (1777) und der Umarbeitung von H. L. Wagner (1779) sowie Dokumente zur Wirkungsgeschichte.
Ein tragisches Stück, bei dem es um Sittlichkeit und Unsittlichkeit geht. Wagner zeichnet recht gut die Gesellschaft seiner Zeit, das Stück ist auch ganz gut zu lesen. Trotzdem gibt es für mich bessere Dramen. Und Goethe hat das Kindermörderinnen-Thema mit seinem Gretchen wesentlich besser umgesetzt.
Das Buch befindet sich in 3 Regalen.