Rezension

Absolut liebenswürdig

Plötzlich Prinzessin - Meg Cabot

Plötzlich Prinzessin
von Meg Cabot

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt

Die 14-jährige Mia fällt aus allen Wolken, als ihr Vater ihr eröffnet, dass er der Fürst von Genovia, einem kleinen Land zwischen Frankreich und Italien, ist und sie nach ihm den Thron besteigen soll. Als wäre diese Nachricht an sich nicht schon schockierend genug, wird Mia von nun an auf Schritt und Tritt von einem Bodyguard begleitet, muss bei ihrer furchbaren Großmutter Prinzessinnenunterricht nehmen und kann sich vor neugierigen Journalisten kaum retten. Und dabei will sie doch nur normal sein!
Doch dann bemerkt Mia, dass das Prinzessin-sein auch seine guten Seiten hat. Plötzlich interessieren sich die Jungs für sie...

Meinung

Als ich etwa 12 Jahre alt war, gehörte die „Plötzlich Prinzessin“-Reihe zu meinen Lieblingsbüchern. Über Mias Tagebucheinträge mit witzigen Kommentaren ihrer Freundinnen, diversen Listen und natürlich all ihren peinlichen Erlebnissen habe ich mich wirklich köstlich amüsiert und habe sogar begonnen, selbst so ein Tagebuch zu führen.
Nun, Jahre später, wollte ich die Reihe mal wieder lesen und auch, wenn sie eher für jüngere Leserinnen ausgelegt ist, konnte mich Meg Cabots erfrischender Roman wieder gut unterhalten.

„Plötzlich Prinzessin“ ist, wie auch die neun anderen Romane der Reihe, in Tagebuchform geschrieben und man wird direkt in Mias chaotisches Leben hineinkatapultiert. Der Stil ist dabei, wie man es von Meg Cabot gewohnt ist, locker, frech und jugendlich, wirkt jedoch keinesfalls bemüht, sondern recht authentisch. Mias Unterrichtsnotizen, To-Do- und Einkausflisten, Dialoge mit ihren Freundinnen und Chat-Ausschnitte verstärken diesen Effekt nur noch und man bekommt einen guten Eindruck von Mias Charakter und ihrem Leben.
Ihre Erlebnisse schildert sie trotz Tagebuch-Stil verständlich und in logischer Reihenfolge, nur selten ist der Leser etwas verwirrt, da ein Eintrag mit „Oh mein Gott, wie konnte er mir das antun??!!“ beginnt und man noch gar nicht weiß, worüber Mia sich so aufregt.

Die Charaktere sind, dafür das man von dem Buch keine besondere Tiefe erwartet, erstaunlich sympathisch und mit Ecken und Kanten versehen. Sowohl die selbstkritische Mia als auch ihre etwas herrische und besserwisserische Freundin Lilly weisen Charakterzüge auf, mit denen ich mich identifizieren kann. Trotzdem nervt Mia ein wenig, da sie oft – in typischer Teenagermanier – über ihren nicht vorhandenen Busen und ihre Haare klagt.
Man muss also damit leben, dass in „Plötzlich Prinzessin“ auch die üblichen Teenager-Komplexe behandelt werden.

Die Handlung ist, ebenfalls typisch für Meg Cabot, leicht verrückt und beinhaltet sowohl außergewöhnliche Themen (in diesem Fall das Prinzessin-sein) als auch die alltäglichen Teenager-Geschichten wie Stress mit der besten Freundin und natürlich Jungs. Teilweise ist sie etwas vorhersehbar, in diesem ersten Band werden jedoch noch lange nicht alle Probleme gelöst und es kommt noch nicht zum gewünschten Happy End – zumindest nicht in allen Bereichen. Geschickt hat Meg Cabot ein Ende gefunden, das zwar einigermaßen befriedigend ist, trotzdem aber Lust auf mehr macht und klarstellt, dass Mias Abenteuer noch nicht vorbei sind.

Fazit

Sicher ist „Plötzlich Prinzessin“ nicht das tiefgründigste Buch, doch ich kann die humorvoller, witzig geschriebene Geschichte aufgrund der tollen Idee und der sympathischen Charaktere allen Leserinnen ab 12 Jahren weiterempfehlen. 3,5 Sterne bekommt die kurzweilige Lektüre von mir.