Rezension

Toller Regionalkrimi mit sympathischen Ermittlern

Leonhardsviertel - Thilo Scheurer

Leonhardsviertel
von Thilo Scheurer

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahre 1995 wurde der junge Bankerssohn Anselm Friedmann im Vergnügungsviertel von Stuttgart ermordet. Der Fall wurde bis heute nicht aufgeklärt, bis er auf dem Tisch der neu gegründeten Sonderkommission TOM (Tote ohne Mörder) des LKAs landet, wo gerade der "Neue", der hochmotivierte, überkorrekte und in seiner Schrulligkeit trotzdem sympathische Sebastian Franck anfängt. Seine vom Leben desillusionierte Chefin Marga Kronthaler ist da weniger ambitioniert. Sie kämpft mit privaten Problemen und will eher ihre Ruhe. Sie glaubt nicht daran, jemals einen der vielen Fälle in den Aktenstapeln lösen zu können. Doch so schnell gibt Franck nicht auf. Zusammen mit dem Goth Girl Franziska Hegel und dem "Quotentürken" (wie Marga zynisch bemerkt) Cem Akay ermitteln die Vier schließlich und fördern dunkle Geheimnisse zu Tage.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe etwas schrullige Charaktere in Büchern, daher war ich hier genau richtig. Die Hauptfiguren sind dabei sehr liebenswert und sympathisch, so dass es einfach Spaß gemacht hat, mit ihnen "zu ermitteln". 

Der Erzählstil ist gut zu lesen, dem Inhalt angemessen und das Erzähltempo genau richtig für einen Regionalkrimi (nicht atemlose Action, sondern eine ausgewogene Mischung aus Ermittlungen, Spannung, Beschreibungen der Umgebung, Menschen und Rätseln). 

Mein Fazit: Absolut gelungen und von mir eine klare Weiterempfehlung. Ich bin auf etwaige Nachfolger sehr gespannt.