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Die Belagerung von Nussia - Peter Bunt

Die Belagerung von Nussia

von Peter Bunt

Anno 1474. Der Kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz, liegt im erbitterten Streit mit dem Domkapitel und den weltlichen Fürsten des Erzstiftes Köln, die ihm Eidesbruch vorwerfen. Mit Unterstützung der Städte Köln und Neuss, wird Ruprecht abgesetzt und Hermann von Hessen als neuer Stiftsverweser gewählt. Ruprecht sieht sich jedoch im Recht und ruft einen der damals mächtigsten europäischen Fürsten, Karl der Kühne von Burgund, zu Hilfe. Karl, vom Traum und Ehrgeiz eines burgundischen Großreiches getrieben, marschiert mit einer Armee, die als eine der größten und am besten ausgerüsteten der damaligen Zeit galt, auf Neuss zu, in dem Trugschluss, die Stadt schnell und ohne große Verluste einnehmen zu können. Karl hat die Bürger der stolzen Stadt allerdings total unterschätzt. Mit tatkräftiger Unterstützung des Hermann von Hessen, stellen sich die Neusser Bürger der fünffachen Übermacht. Es beginnt ein fast einjähriger Kampf, der, geht er für die Neusser verloren, das Gleichgewicht in Europa für immer verändern wird. Mitten im Geschehen befinden sich auch die Nachfahren der Baumeister, die 250 Jahre zuvor das Wahrzeichen der Stadt, das Quirinus Münster errichteten. Und sie sind mindestens ebenso tapfer und listenreich wie ihre Urahnen. Zu Peter Bunts Büchern gehört immer ein Register, in welchem historische Persönlichkeiten, Orte, Begriffe oder Begebenheiten, die in der Geschichte eine Rolle spielen, ein wenig näher vorgestellt und erklärt werden.

Bisher wären die in der Belagerungs-Geschichte:

Hermann von Hessen: Genannt "der Friedsame" ("pacificus", um 1450; 19. Oktober 1508 in Poppelsdorf (heute Stadtteil von Bonn)) war von 1480 bis 1508 als Hermann IV. Erzbischof von Köln, ab 1498 als Hermann I. auch Fürstbischof von Paderborn.

Verteidiger der Stadt Neuss während der Belagerung durch Karl der Kühne.

Karl I. der Kühne: ( 10. November 1433 in Dijon; 5. Januar 1477 bei Nancy) war Herzog von Burgund und Luxemburg aus der burgundischen Seitenlinie des französischen Königshauses der Valois. Seine Eltern waren Philipp III. der Gute und Isabella von Portugal. Zu Lebzeiten seines Vaters trug er den Titel eines Grafen von Charolais. Er ist der berühmteste und letzte Herzog aus dem Haus Valois-Burgund.

Christian(us) Wierstraet: In Düsseldorf geboren, war er viele Jahre Stadtschreiber in Neuss, wovon die Jahre 1466 - 1475 belegt sind. Er hat während der Belagerung eine Chronik verfasst, die heute als bedeutendes historisches Zeitdokument gilt. Wierstraet gehörte wohl als Geistlicher dem Erzstift Köln an. Er starb (unbestätigt) um das Jahr 1496 in Neuss.

Sandberg: Berichtet wird "das Burgundische Heer lagerte am 29. Juli auf dem Sandberge, bei Holzheim". Im heutigen Neusser Stadtteil Holzheim findet sich heute noch eine Straße "Am Sandberg".

Arkebuse: Auch Hakenbüchse. Die früheren und schweren Hakenbüchsen waren noch klobige Weiterentwicklungen der Faustrohre, die allerdings mittels Kolben und Luntenschloss entschei-dend verbessert wurden. Eine besondere Treffsicherheit ließ sich nicht erzielen.

Feldschlange: War ein Kanonentyp des späten Mittelalters. Feldschlangen hatten ein im Ver-gleich zu Belagerungsgeschützen relativ kleines Kaliber. Der Lauf war dagegen für damalige Verhältnisse sehr lang, wodurch Treffergenauigkeit, Reichweite und Durchschlagswirkung der Geschosse erhöht wurden, da in dem längeren Lauf die Kugeln nachhaltiger dem Explosions-druck der Pulverladung ausgesetzt waren.

Wilhelm von Orsbeck und Martin Ruyschen: Zwei historische Neusser Bürger, die zur Zeit der elf Monatigen Belagerung zwar auf der Seite Ruprechts standen, deren Bürgereid sie jedoch verpflichtete, gegen Karls Truppen und somit letztendlich auch gegen Ruprecht zu kämpfen.

Hübschlerinnen: Auch Dirnen, oder, im heutigen Sinne: Prostituierte. Dieser Begriff war jedoch im Mittelalter sehr umstritten weil man sich nicht darüber einigen konnte, nach wie vielen sexuel-len Kontakten eine Frau sich prostituierte. Während bei einigen Rechtsgelehrten dieser Fall bereits ab 40 Kontakten eintraf, glaubten und plädierten andere dafür, dass sich eine Frau erst nach 23.000 (!) sexuellen Kontakten prostituierte. Dirnen im Mittelalter mussten jedoch besonders gekennzeichnete Kleidung tragen, die sich von Gebiet zu Gebiet unterschieden. Hierbei kamen insbesondere die Farben gelb, rot und grün, die sog. Schandfarben, zur Anwendung.

Armbrustschützen: Am 1.November 1415 gründete sich in Neuss eine Schützenbruderschaft. Diese besteht unter dem Namen "Neusser Scheibenschützen von 1415" bis auf den heutigen Tag. Als fester Bestandteil des Neusser Schützenwesens nehmen sie jedes Jahr, am letzten Wochenende im August, am größten Schützenfest Deutschlands (vielleicht sogar der Welt) teil, welches von einem einzelnen Schützenverein veranstaltet wird.

Ruißenbach von, Martin: War ein (unbestätigt) General im Dienste des Grafen Friedrich von der Pfalz, der mit einem Söldnerheer an der Seite Karls und Ruprechts stand. Als Quartier hatte er die Burg Linn gewählt. Nachdem er versucht hatte Unruhen während der Verteidigungsvorbe-reitungen im weiteren Umland von Neuss zu stiften, wurden er und sein Heerhaufen am 22. Juni 1474, noch

Rezensionen zu diesem Buch

Lebendige Geschichte

Im Jahr 1474 ist Karl der Kühne von Burgund einer der mächtigsten europäischen Fürsten, sein Wunsch nach immer noch mehr Macht treibt den Eroberer an. Das kleine Nuyss (heute Neuss) meint er mit seiner Armee, die als eine der größten und am besten ausgerüsteten der damaligen Zeit gilt, quasi im Vorbeigehen einzunehmen. Doch die Nuysser denken gar nicht daran, sich der zehnfachen Übermacht zu ergeben und leisten tapfer Widerstand. Fast ein Jahr lang wird der Kampf um die Stadt dauern…

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Weitere Infos

Art:
Taschenbuch
Genre:
Historische Romane
Sprache:
deutsch
Umfang:
539 Seiten
ISBN:
9783944343846
Erschienen:
April 2015
Verlag:
Verlag 3.0 Zsolt Majsai
10
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)

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