Rezension

Harmloser Thriller...

Der Pate von Lütjenholm - Claudio M. Mancini

Der Pate von Lütjenholm
von Claudio M. Mancini

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein toter Mafiapate in einer nordfriesischen Gemeinde! Cesare Pastorale wurde der Schädel eingeschlagen und er wurde im Lütjenholmer Moor nahe Flensburg versenkt. Allerdings nicht für die Ewigkeit, denn die Leiche des Mafiapaten wird wieder an die Oberfläche getrieben und von einer Spaziergängerin entdeckt. Während die Polizei den ortsansässigen Eiscafébetreiber Salvatore Alvaro als Schwiegersohn des Toten ausfindig machen kann, wittert der Journalist Hinnerk Olsen eine riesen Story und geht Hinweisen sowie Anschuldigungen aus der Bevölkerung auf eigene Faust nach.

Was erwarte ich von einem Thriller? Spannung, interessante Charaktere, die durchaus einmal polarisieren können, mitreißende Ermittlungen, überraschende Wendungen. Selbst ein Short Thriller wie in diesem Fall mit gerade einmal 105 Seiten kann durchaus einige der genannten Elemente vorweisen, wie ich bei der Lektüre anderer Bücher gelernt habe. Doch hier? Gähnende Leere.

Da gibt es zum einen unfähige Ermittler, die fehlende Kompetenz und Intuition durch unfreundliches und ruppiges Gehabe wettzumachen versuchen. Die Klischeekiste darf hier auch nicht fehlen, und so wird ein italienischer Verdächtiger freundlichst 'Spaghetti' genannt, über einen anderen wird sich lustig gemacht: er habe eine geladene Schwulenknarre dabei gehabt. Ich mag eine lockere Schreibweise durchaus, wenn sie zu dem Geschehen passt - hier jedoch habe ich es oft als verkrampftes Bemühen empfunden, das nicht sonderlich von Erfolg gekrönt war.

Bleiben zum anderen noch oberflächliche Ermittlungen, flache Charaktere - und selbst das eigentlich überraschende Ende entlockte mir letztlich nur noch ein Schulterzucken. Als Thriller-Fan kann ich hier leider nur konstatieren: eine eher enttäuschende Leistung. Schade. Ich hoffe, die anderen Short Thriller dieser Reihe sind lohnenswerter!

© Parden