Rezension

2. Band der Ronar-Trilogie

Ronar - Zwei Welten
von Anke Höhl-Kayser

Bewertet mit 5 Sternen

14 Monate sind vergangen, seit der damals 12-jährige Ronar seinem Vater Elaran die Stirn geboten hat und der Elthenherrscher Athaniam ihn besiegen konnte. Frieden ist im Reich eingekehrt und Ronar, nunmehr ohne elterlichen Beistand, denn seine Mutter hat er seit dem Sturz seines Vaters nicht mehr gesehen, wurde von Athanian aufgenommen. Ronar, der von väterlicher Seite ein Elthe ist und von der mütterlichen Seite ein Mensch, lebt inmitten der Elthen und wird von Athanian wie ein eigener Sohn erzogen. Mit Athanians Söhnen Satya und Avenor versteht er sich sehr gut, wobei ihn mit Satya eine innige Freundschaft verbindet. Doch Ronar hat, trotz all der Liebe und Geborgenheit, die er erfährt, Zweifel, ob er wirklich zu den Elthen gehört, ob er wirklich akzeptiert wird, denn durch seine menschliche Seite unterscheidet er sich von den Anderen.

Doch noch stärker beunruhigt ihn, dass Athanian anscheinend krank ist oder bildet er sich das nur ein? Warum sehen die anderen es nicht? Aus Unsicherheit sagt Ronar nichts, sodass sich den übrigen Elthen erst die Augen öffnen, als Athanian zusammenbricht. Schnell steht fest, dass Athanian einer alten Wunde zum Opfer gefallen ist, die ihm Elaran im Kampf zugefügt hat. Ronar ist fest überzeugt, dass wenn jemand Athanian retten kann, dann ist es sein Vater Elaran. Ronar will auf die Suche nach ihm gehen, um Heilung für Athanian zu erwirken und durch eine gefährliche Zeremonie ist es Athanians Seele möglich, Ronar auf seiner Suche zu begleiten. Derweil wurde Avenor, Athanians älterster Sohn, zum neuen Herrscher gewählt. Dieser ist nicht gewillt, das Amt anzunehmen, da sein Vater noch lebt, jedoch übernimmt er vorübergehend die Herrscherpflichten, bis sein Vater wieder gesund ist. Doch die Feinde der Elthen scheinen nur auf eine Möglichkeit gewartet zu haben, um diese endlich zu besiegen.

Derweil sind Ronar und Athanian auf der Suche nach Elaran. Der Schwarze König hat sich gut versteckt, doch Ronar kann ihn tatsächlich ausfindig machen und muss feststellen, dass nicht alles so ist, wie es den Anschein hat. Große Freude kommt jedoch auf, als Ronar endlich seine lang vermisste Mutter Parina wiederfindet. Doch wird es Ronar und seiner Familie gelingen, Heilung für Athanian zu erwirken oder ist er und somit das Reich der Elthen dem Untergang geweiht?

Was soll ich sagen, außer BOAH!!! Bereits der erste Band der Reihe hat mich begeistert zurück gelassen, doch was für Worte kann ich finden, um zu beschreiben, wie es mir mit diesem Buch erging? Treffend wäre es sicher, das Buch wie folgt zu beschreiben: grandios, mitreißend, den Atem raubend - oder aber einfach die Erkenntnis: Ich hätte nicht gedacht, dass die Autorin Band 1 toppen kann, aber sie hat mir das Gegenteil bewiesen! Der Plot wurde sehr detailliert und phantastisch in Szene gesetzt, wobei ich hier ganz besonders gut fand, dass sich die Geschichte sehr mit der emotionalen Weiterentwicklung der Figuren befasst. Die Figuren selbst sind sehr facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei es doch tatsächlich Elaran geschafft hat, mich total zu überraschen. Bezaubernd fand ich die Weiterentwicklung Ronars. Bereits im letzten Band hat seine Reifung begonnen, doch was in diesem Band mit Unsicherheiten in Ronars Wesen begann, entwickelt sich im Laufe des Buches zu einer Festigung desselben, sodass nach und nach zu erkennen ist, was für ein Mann Ronar eines Tages sein könnte. Hier finde ich besonders gut, dass uns die Autorin in Ronars Kopf schauen lässt, sodass der Leser seinen Gedanken ungehindert folgen kann, jedoch auch mitverfolgt, wie sich sein Charakter nach und nach entwickelt, Unsicherheiten verschwinden und Ronar zu innerer Stärke und Selbstsicherheit "heranreift". Ich behauptet jetzt einfach mal: Von Ronar darf ich noch eine Menge erwarten und ich bin davon überzeugt, dass mich Frau Höhl-Kayser nicht enttäuschen wird! Den Schreibstil fand ich ausgesprochen fesselnd, sodass ich das Buch an einem Stück lesen musste, ich konnte und wollte es auch nicht aus der Hand legen. Abschließend kann ich sagen: Ich bin ja so was von angefixt, ich habe sehr große Erwartungen an den 3. Band "Ronar - Drei Ähren" und bin bereits jetzt gespannt, womit die Autorin wieder aufwarten wird, um mich noch mal von den Socken zu hauen.