Berührt, verzaubert und schmerzt
Bewertet mit 5 Sternen
Eleanor & Park ist ein Roman, an den ich mich lange Zeit nicht herangewagt habe. Jetzt bereue ich dies fast, allerdings war er für mich wirklich nicht einfach zu lesen.
Die Geschichte ist zauberhaft. Eigentlich könnte es eine klassische Liebesgeschichte sein: Eleanor, die Neue, die Außenseiterin, setzt sich im Bus neben Park, der aus einer angesehenen Familie kommt. Allerdings ist die Geschichte nicht im entferntesten eine „klassische Liebesgeschichte“. So behutsam, so real, habe ich noch nie die zwiespältigen Gefühle zwischen zwei Menschen auf das Papier gebannt gesehen. Die beiden Protagonisten sind vielschichtig und stark. Ihre Entwicklung überzeugt. Zugleich bildet der Roman die alternative Kultur der 80er Jahre ab. Immer stahl sich ein neuer Ohrwurm in meinen Kopf und bei Eleanors Gedanken über weibliche X-Men konnte ich nur noch so heftig nicken, dass meine Brille verrutschte. Ich liebte es.
Allerdings gibt es auch Aspekte des Romans, die für mich schwer zu ertragen waren – Eleanor stammt aus einer Familie, in der Armut und Misshandlung alltäglich sind. Menschen, die damit schlecht umgehen können, sollten sich überlegen, ob sie das Buch lesen möchten. Es ist sehr realistisch und bedrückend erzählt. Für mich waren die positiven Abschnitte gerade genug, dass ich doch weiterlesen konnte.
Fazit: Eleanor & Park berührt, verzaubert, schmerzt. Die subtile Annäherung der beiden erwärmt das Herz und das Panorama der Zeit entführt in die Vergangenheit.