Rezension

Interessante Biographie

Rückwärtsleben - Mark Watson

Rückwärtsleben
von Mark Watson

Bewertet mit 3 Sternen

Schon als Kind wollte Peter Kristal Therapeut werden. Doch gleichzeitig will sein Kinderfreund Richard das auch. Und die beiden sind in allem Rivalen. Richard schafft es, immer alles richtig zu machen und Peter hängt immer hinterher.
Als sie beide erfolgreich studiert und sogar eigene Praxen haben, läuft es zunächst gar nicht so schlecht. Peter dagegen bekommt die Fälle, die zwar nicht minder spektakulär sind, aber eben doch nicht zu weiteren Fällen führen.

Und irgendwie vergleicht sich Peter immer. Er möchte auch größer und besser und erfolgreicher. Und er möchte eine Frau. Aber so sehr er sich auch bemüht,  nie klappt es so richtig. Doch lebt er sein Leben nur im Schatten von Richard? Lebt er sein Leben nicht richtig?
Wie weiß man, ob man gelebt hat oder nicht?

Autobiographisch lesen wir von Peters Leben. Er erzählt aus seiner Kindheit, überspringt einen großen Teil des Studiums und erzählt dann von den großen Fällen seines Lebens.

Sein erster großer Starfall ist Patsy DiMarco, die angeblich einen Stalker hat. Sie ist etwas ganz besonderes für Peter, weil er mit ihr sogar ein Lied schreibt.
Bei diesem Fall wird Peters Notizwahn deutlich, den Mark Watson sehr genau darstellt. Die meisten Seiten davon habe ich nur überflogen, weil die Figuren derart genau ausgearbeitet sind, dass ich mich nicht darauf einlassen konnte. Patsy war nicht die Hauptfigur.
Später geht es widerum seitenweise um die Vorkommnisse an Weihnachten. Man erfährt dabei zwar etwas über die anderen Figuren, und auch über Peter, aber irgendwie war das nicht so meins.
Es folgt eine Schauspielerin, die glaubt, ein Stück bringe ihr Pech. Zufällig verbindet Peter mit dem Stück nicht nur Kindheit, sondern auch sein Heimatort einen Fluch.
Bei diesem Fall werden Peter und Richard genau verglichen. Und wie immer schneidet Peter schlecht ab, was ich irgendwie deprimierend fand. Als Therapeut ist er sogar in der Lage, seine Situation zu reflektieren. Das war eine interessante Leseerfahrung.

Leider war mir bis zum Ende nicht so richtig klar, worauf das Buch hinauslaufen wollte. Es war fiktion, konnte ich dem Autorennamen entnehmen. Irgendwie schaffte die Geschichte das nicht, mich so zu fesseln, dass ich das Buch zuende lesen wollte (obwohl ich es getan habe...). Das Ende war überraschend und hat das Buch schön abgerundet, aber es kam zu unerwartet, fand ich.

Zum Lesen habe ich  mich teilweise etwas aufraffen müssen. Das Buch war ein angenehmer Gesellschaftsroman, aber weil mir Peter von Anfang an etwas wehleidig war und seine Geschichte mich nur bedingt packen konnte, gebe ich 3 Sterne.