Rezension

Der erste Weltkrieg

Heldenflucht - Jan Kilman

Heldenflucht
von Jan Kilman

Bewertet mit 4 Sternen

1918 -  Deutschland nach dem großen Krieg. 
Agnes Papen, die Kriegsberichterstatterin zieht es in die Eifel, in ihr Heimatdorf Kirchbach und leckt wie alle die Wunden, die man von dem Krieg abbekommen hat. Hungersnot ist an der Tagesordnung.
Plötzlich kommt ein stummer Französischer Soldat ins Dorf und er hat Glück das Agnes und der Krämer Lieberstock zugegen sind und ihn vor der Wut der anderen beschützen können. 
Neben Agnes und Lieberstock, den jüdischen Krämer, den jungen Franz, dem Arzt Hermann Brosch, gibt es noch jede menge andere Dorfbewohner.
Jan Kilman ist es gelungen, das ich bald das ganze Dorf kannte und ich hatte nie Probleme die Protagonisten zuzuordnen, obwohl es wirklich sehr viele sind. Der Schreibstil ist fließend zu lesen und ich finde die Situation von damals ist sehr gut beschrieben und es lässt sich für mich nachvollziehen. 
In den Wäldern wird eine Leiche gefunden und andere verschwinden spurlos. Wenige kommen aus dem Krieg zurück, aber wie sollen sie weiter Leben, mit dem was sie alles gesehen haben. Seelisch und körperlich am Ende, wie sollen sie sich wider in die Gesellschaft einfügen?
In das Buch hat Jan Kilman ein paar Briefe von der Front mit eingebaut, die tief in die Kriegseuphorie blicken lassen. 

Die Geschichte selbst ist wirklich gut beschrieben und ich fand es toll, wie am Ende alle Fäden zusammen gepasst haben. Die Schlinge zog sich immer weiter zu und am Ende wurde ich noch mit einen Showdown überrascht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und die Charaktere waren wirklich lebensecht beschrieben. Ich finde da war aber noch einiges an Potenzial nach oben und es wurde ein bisschen was verschenkt. Denn manches war sehr kurz und Oberflächlich beschreiben, was ein bisschen mehr verdient hätte. So wie Lieberstocks geliebtes Haustier ..................................... und Franz Widersacher.