Rezension

Unsympathische Ermittlern....

Der stumme Junge - Claudius Crönert

Der stumme Junge
von Claudius Crönert

Die Mutter von dem 8 jährigen Benjamin wird in ihrer Wohnung ermordet und der kleine Junge flieht auf die Strasse. Dort trifft er zufällig auf eine Beamtin der Kripo Berlin, Larissa Rewald. Sie hat Mitleid mit dem Jungen, der kein  Wort mehr spricht und nimmt ihn mit nach Hause. Sehr zum Leidwesen von Mann Michael und Sohn Jonas. Larissa nimmt parallel zu der Mordkommission die Ermittlungen auf und sticht in ein Wespennest, denn sehr schnell ist klar dass auch ein Polizist in den Mordfall involviert war.

„Der stumme Junge „ ist der zweite Band rund um Polizistin Larissa Rewald. Er kann unabhängig und ohne „Die Kettenhunde“ zu kennen, gelesen werden. Wieder geht es um korrupte Polizisten, etwas was von der Thematik her sehr viel Stoff für einen Thriller bietet! Dazu noch ein 8 jähriges Kind, das eine tragende Rolle spielt: mein Interesse war geweckt, diese Mischung empfand ich als spannend und emotional. So habe ich dann auch von Beginn weg Spannung gespürt und mitgefiebert wer und vor allem wie alles zusammen hängt.

Leider hat bei mir eine Figur  Unbehagen hinterlassen. Die Figur Larissa, die ich vom Vorderband als engagierte und sympathische Ermittlerin in Erinnerung hatte, hat sich meiner Meinung nach leider sehr zum Nachteil verändert. Sie überschreitet nicht nur ihre Kompetenzen mehr als einmal, sondern beleidigt und lügt auch Mann und Kollegen an. Sehr viele ihrer Handlungen und Gedanken konnte ich weder nachvollziehen noch verstehen. Ich hatte den Eindruck es geht ihr in erster Linie darum als einsamer Kämpfer den Kopf durch zusetzen, den Jungen bei sich zu behalten ohne Rücksicht darauf was das bei dem traumatisierten Kind auslöst. Sehr egoistisch, inkompetent und unprofessionell!So hat mich diese Figur über weite Teile der Geschichte genervt und beschäftigt ...der Fall geriet da etwas aus meinem Fokus , muss ich gestehen.

Im Buch gibt es mehrere Passagen, die auf einem Spielplatz spielen. Diese waren für mich mit Logiklöchern bestückt, meiner Meinung nach hätten diese Passagen weggelassen können.

Der Schreibstil von Claudius Gröhnert ist wie gehabt toll. Er versteht es sehr schnell Spannung aufzubauen und der Plot ist gut ausgearbeitet. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen ...da mich das Buch emotional so mitgerissen hat, lege ich mich auf 31/2 Sterne fest.