Rezension

Super

Tödliche Triplette - Markus Hoffmann

Tödliche Triplette
von Markus Hoffmann

Ein wundervolles Krimi-Debüt geschrieben. Ohne reißerische Action-Szenen, aber mit historische Fakten, die zwei Erzählungen aus unterschiedlichen Zeiten zu einer Geschichte werden lassen.

Kurz zur Geschichte
Südfrankreich 2010. In Breil-sur-Roya wird die verstümmelte Leiche eines Asiaten angeschwemmt. Bei der Obduktion findet sich in dessen Speiseröhre ein geheimnisvolles Emaille-Schild. Commissaire Paul Julian, Chef der Mordkommission Nizza, ermittelt. Als auch noch ein alter Mann bei einem Boule-Turnier zu Tode kommt, scheint die Aufklärung des Falls in weite Ferne zu rücken.
Deutschland 1946. Der junge Peppel und sein Freund Otto müssen aus Hamburg fliehen. Über Lyon und Marseille führt sie ihr abenteuerlicher Weg bis ins koloniale Indochina. Ein spitzfindiges Gespann, mit allen Wassern gewaschen.
Doch das Schicksal nimmt seinen Lauf. Paul Julian wird mit den Schrecken der Vergangenheit konfrontiert. Denn Schuld verjährt nie.

Meine Meinung
Hier hat der Verleger, Gerd Fischer vom Mainbook Verlag, wieder ein "Schätzchen" an Land ziehen können. 
Ein wunderbarer Debüt-Krimi, der ohne große und übertriebene Action-Szenen auskommt, aber einiges an Spannung zu bieten hat. Allein schon durch die Erzählungen im "Damals" und im "Heute" und wie diese sich annähern um dann zu einer Geschichte zu werden, das hat der Autor Markus Hoffmann excellent hinbekommen. Zu Beginn hatten die verschiedenen Stränge der Geschichte nichts gemeinsam, bis auf die Hinweise mit den Jahreszahlen, ich war sehr neugierig drauf, wie und wo sich die Leben von Peppel und dem toten Asiaten wohl überschneiden würden.
Zu spüren war beim Lesen auch, durch die gut beobachteten Beschreibungen, das entspannte und relaxte Lebensgefühl der französischen Kultur. Wein, gutes Essen, ruhige Gespräche, genießen, sich einfach mal die Zeit nehmen und dieses auch zu zelebrieren. 
Überaus interessant waren für mich die historischen Fakten und die geschichtlichen Einblicke in die Nachkriegsjahre, die keinesfalls langweilig waren, wie es oftmals so ist, sondern gut recherchiert wurden und zur Spannung einen großen Teil beigetragen haben. Durch das Erwähnen von winzigen Details entsteht ein sehr genaues Bild beim Lesen von Örtlichkeiten, Landschaften und Personen, so das ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Zudem lässt Markus Hoffmann seine Protagonisten gedanklich sehr zur Sprache kommen, so das man noch tiefer in das Geschehene eintauchen konnte. Dadurch wurde der ganzen Geschichte noch mehr Ausdruck und Intensität verliehen, das hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen, wenn ich auch anmerken muss, das die Abschnitte in schräger Schrift, mir etwas zu klein im Druck waren. Zudem bin ich durch die vielen Änderungen der Namen, die zur damaligen Kriegszeit anscheinend nötig waren, ab und an etwas verwirrt worden.
Mein Fazit:
Geheimnisvoll, außergewöhnlich und sehr fein geschrieben, ein hervorragender Krimi.