Rezension

Tolle Rezepte, aber ein bisschen viel "Yin und Yang"...

Makrobiotik - Madhavi Guemoes

Makrobiotik
von Madhavi Guemoes

Bewertet mit 4 Sternen

Tolle Rezepte, aber ein bisschen viel "Yin und Yang"...

„Makrobiotik“ von Madhavi Guemoes. Neugierig war ich, als ich das Buch zum ersten Mal sah. Denn eigentlich möchte man sich zwar möglichst gesund ernähren. Aber bei dem Wort „Makrobiotik“ schleichen sich wohl automatisch einige Bedenken und Vorurteile ein. Insofern habe ich dieses Buch zwar mit Spannung, aber auch mit 2 kritischen Augen gelesen.

Zum Schreibstil kann man wohl nur sagen, dass man sich mit den Bedenken teilweise bestätigt sehen kann, fallen im einleitenden Teil doch häufig Worte oder Begrifflichkeiten wie „Yin und Yang“, „Ungleichgewicht“ oder „Harmonie“ in einem unverkennbar esoterischen Kontext. Gut leserlich ist das Buch trotzdem, auch wenn ich einige Mal über die Ausführungen von Madhavi Guemoes lächeln musste.. Es ist halt nicht so sehr meins, das Esoterische..Ansonsten war ich aber tatsächlich überrascht, dass Guemoes doch bei den mitgelieferten Rezepten und Anregungen einige sehr interessante Inhalte bietet. Es gibt viele Anleihen aus der japanischen Küche, aber auch wieder viele Rezepte mit diversen Getreidevariationen – was ja bei Maktrobiotik nicht überrascht. Den Unterschied macht hier oftmals der Einsatz unterschiedlichster Gewürze, die natürlich immer andere Geschmacksrichtungen zur Grundlage haben und vor allem die Getreide-Gerichte unterschiedlich prägen. Die Zutatenliste ist dabei auch überraschend vielfältig, wobei ich nicht alle Zutaten kannte (z.B. Adzukibohnen und Kuzu). Andererseits wird von Madhavi Guemoes schon eingangs im Buch darauf hingewiesen, dass man die Rezepte eher als Grundidee sehen sollte und alles nach eigenem Geschmack und Gutdenken abwandeln soll. Ob nun Porridge, Schwarzwurzel-Creme-Suppe, vegane Waffeln, Bratlinge oder Hirse-Allerlei, Smoothies und Aufstriche – man hat doch eine sehr gute, vielfältige und ausgewogene Auswahl. Eine Grundvoraussetzung ist meines Erachtens jedoch, dass man einen gut sortierten Asia-Laden (möglichst sogar mit Bio-Produkten) in der Nähe hat. Es kommen in diversen Rezepten asiatische, teils recht spezielle Zutaten zum Einsatz. So z.B. Shoyu, Ume Su oder Tahinsauce und Amazake. Ich persönlich war nicht gleich mit allen Zutaten „vertraut“.. Vieles, wie z.B. Mirin, gibt es mittlerweile aber sogar schon in größeren Supermärkten zu kaufen.

Ansonsten ist das Buch tatsächlich eine schöne Idee und gute Anregung für eine alternative und womöglich überwiegend gesunde Küche. Viele Rezepte gefielen mir gut und ich werde sie sicherlich einmal nachkochen. Wer sich also von dem esoterischen „Yin – Yang – Ansatz“ nicht abschrecken lässt und das Buch mehr als Rezepte-Sammlung sieht, dem sei es wärmsten empfohlen. 4 Sterne.